Die Seite „Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute“ (dwds.de) definiert den Begriff Islamisierung als „(zwangsweise) Durchsetzung der Regeln des Islam im privaten und öffentlichen Leben“ beziehungsweise eine „(gewaltsame) Bekehrung zum Islam“.

Passend dazu die Einordnung im entsprechenden Wikipedia-Eintrag: Historisch betrachtet sei Islamisierung als „territoriale Ausbreitung der islamischen Religionsgemeinschaft, beginnend nach dem Tod des Propheten Mohammed bis ungefähr ins 10. Jahrhundert hinein“ zu verstehen.

Zeitgenössisch wiederum schürt vor allem die politische Rechte Ängste vor der „Islamisierung des Abendlandes“, deren Anzeichen sie in zunehmenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen durch Zuwanderung erkennen will. „Daham statt Islam“ ließ etwa Ex-FPÖ Chef Heinz Christian Strache auf Plakate drucken, nicht ohne später die „Verkürzung“ der Botschaft zu bedauern und Muslime als Mitglieder und Kandidaten in seiner ehemaligen Partei willkommen zu heißen.

Aber auch linke Politiker und Philosophen äußern sich zuweilen kritisch über extremistische Tendenzen des Islam, mangelnde Integrationsbereitschaft vieler Muslime und daraus resultierende Gefahren für unsere westliche Gesellschaftsordnung:

Robert Redeker, französischer Publizist und Universitätsdozent wollte schon 2006 wissen, „Was die freie Welt angesichts islamistischer Einschüchterungsversuche tun solle?“ (Le Figaro, 2006) und wurde prompt mit Todesdrohungen aus dem arabischen Raum eingedeckt.

In seinem Buch „Blasphemische Gedanken – Islam und Moderne“ reagiert Philosoph Slavoj Žižek auf den verheerenden Terroranschlag gegen die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“. „Seiner“ Linken diagnostiziert er dabei eine pathologische Unfähigkeit zur Islam-Kritik, die man unreflektiert als islamophoben Rassismus brandmarke.

Und (bei weitem) nicht zuletzt, die längst gefallene Ikone der Deutschen Linken, Sahra Wagenknecht. Auch sie erlaubte sich angesichts 400.000 „deutscher“ Stimmen für Erdogans Verfassungsreform (2017) einen „Ausweis gescheiterter Integration“ auszustellen und das Treiben islamistischer Organisationen in Deutschland anzuprangern.

Islamisierung. Spürt man das? Am Land?

Doch was kümmern mich die anderen? Ich wohne am Land, in Oberösterreich. Da wo die Mutterscholle noch Schwarz, die Luft rein und das Leben sorgenfrei ist. Islamisierung, die gibt’s vielleicht in der Stadt, also der Großstadt. In Linz, Graz und in Wien natürlich sowieso. Dort wo der Schmelztiegel kocht, wo die Welt ein- und ausgeht. Aber doch nicht bei uns. Oder?

Vor 15 oder 20 Jahren hätte man das so tatsächlich noch sagen können. Frauen mit Islam-Kopftuch, Hidschab oder Niqab waren da noch Exotinnen. Es gab sie schlicht nicht. Heute tragen auch am Land immer mehr die Fahne des Islamismus um den Kopf gewickelt, weithin sichtbar gebrandmarkt als Außenseiterinnen. Zumindest für die Gesellschaft in die sie sich eigentlich „integrieren“ sollten.

Stattdessen, gelebte religiöse Segregation.

Besonders sichtbar im Freibad oder dieser Tage halt im Hallenbad. Falls du das in Vöcklabruck nicht kennst, das ist einfach zu finden. Wenn du aus Attnang-Puchheim kommst, fährst auf der Einser-Bundesstraße (B1) einfach am monumentalen Neubau der Moschee vorbei und biegst bei der zweiten Kreuzung rechts ab. Dann gerade aus und einfach den Wegweisern nach.

Letztens war da am Wochenende ziemlich viel los, etwa die Hälfte der Leute dürfte Deutsch nicht mehr als Umgangssprache haben und zwei junge Frauen genossen ihr Bad sogar im Burkini. Also von oben bis unten in Stoff gehüllt.

Nur Gesicht, Hände und Füße waren frei. Schrecklich. Aber aus Sicht der religiösen Eiferer verständlich. Schließlich soll dieses Kleidungsdiktat dazu führen die Gedanken der Männer keusch und die Würde der Frauen rein zu halten.

Apropos Männer: Ihre Männer hatten diese Frauen natürlich auch dabei. Ganz anders als das weibliche Geschlecht, gingen die in der Menge aber fast unter – gekleidet in Boxershorts. Auch ihre Blicke schienen sich an keinerlei islamisches Tugendgebot gebunden zu fühlen.

Aber mit „Ungläubigen“ darf man‘s ja machen. Hab ich mal gehört.

Und ja genau, weil ich dich jetzt fragen höre, was es mit der Moschee so auf sich hat. Google das mal. Ein imposanter Bau mit Glaskuppel, getragen von den Mitgliedern des Bosniakisch-Österreichischen Kultur- und Bildungs-Zentrum. Auf Facebook gibt’s Fotos vom Baufortschritt und auch vom Vereinsleben. Das Meiste davon auf Bosnisch, aber das kann man sich ja heute ganz easy und per Klick übersetzen lassen.

Von „Integration“ dennoch keine Spur. Man trifft sich in den „Winterferien“ in der Moschee, selbst kleine Mädchen von vielleicht fünf Jahren mit eng sitzendem Hidschab und Speisen aus einer Heimat – die offensichtlich ganz weit weg ist von dem Ort, den wir so nennen.

Islamisierung. Eine Realität.

Begreift man „Islamisierung“ demnach als objektive Beschreibung der Entwicklung, von einer de facto kaum existierenden bzw. öffentlich unsichtbaren, islamischen Kultur, hin zu einem im öffentlichen Raum und politischen Diskurs omnipräsenten Islam, so muss man die Frage nach der Islamisierung ganz einfach bejahen. Und der Trend scheint sich ungebremst fortzusetzen. So weit, so wertfrei.

Der rechte „Kampfbegriff“ ist keiner.

In der Bewertung wiederum stehen die Österreicher und Österreicherinnen dieser Entwicklung zunehmend kritisch gegenüber. Rund zwei Drittel beschreiben laut aktuellem Integrationsparameter das Zusammenleben mit Zuwanderern bzw. Geflüchteten allgemein als eher schlecht oder sogar sehr schlecht. Besondere Angst vor Auswüchsen des politischen Islams haben mittlerweile 31% – eine Steigerung um 7%-Punkte.

Die Zahlen schnellen dabei ähnlich rasch nach oben, wie jene der Zuwanderer oder auch die Umfragewerte rechtspopulistischer Parteien – nicht nur in Österreich.

Und das bitte ist kein Wunder. Denn wenn sich das Gros der übrigen Parteien dazu verschworen hat die empfundenen Ängste immer breiterer Bevölkerungsschichten kollektiv zu negieren, wegzudiskutieren oder schlimmstenfalls noch mit der moralapostolischen Nazikeule niederzuknüppeln, dann wird der Wahltag wie so oft zum Zahltag.