
Daniela Holzinger: Kohle statt Sonne – das neue Grün
Während zehntausende Sonnenkraftwerke nicht ans Netz können, arbeiten die Grünen an der Reaktivierung alter Kohlemeiler und – wie könnte es anders sein – neuen Zwangsvorschriften. Für eXXpress Kolumnistin Daniela Holzinger ein tragisch- komischer Treppenwitz.
Die menschgemachte Klimakrise.
Fossile Energien sind per Definition endlich – so weit, so klar. Dass vom Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas aber ganz unmittelbar unser eigenes Überleben und das vieler putziger, plakattauglicher Tierchen abhängt, ist uns jedoch erst seit ein paar Jahren bewusst. Oder bessergesagt, es wird uns bewusst gemacht.
Denn kaum ein schöner Sommertag, der nicht von irgendeinem Klimasprecher zum Vorboten des Jüngsten Gerichts verhunzt wird. Kaum eine Jahreszeit, die nicht zu mild, zu kalt, zu trocken, zu nass wäre, als dass sie vor den Hohepriestern der Klimareligion als „Göttinnen gefällig“ durchgehen würde.
Nein, der (menschgemachte) Klimateufel ist immer, überall und ursächlich für das Leid der Welt. Migration? Klimawandel! Artensterben? Klimawandel! Kriege? Klimawandel! Krankheit? Klimawandel! Hitze? Klimawandel! Kälte? Klimawandel! Klimawandel! Klimawandel! Klimawandel! Klimakrise! Klimawende?
Die blockierte Energiewende.
Die blockierte Energiewende.Doch wenn‘s darum geht etwas zu ändern, nicht nur zu jammern, sondern tatsächlich anzupacken, dann ist‘s offensichtlich nicht mehr 5 vor 12, sondern schon kurz nach 15 Uhr. Feierabend im Klimaministerium.
Wie sonst kann es sein, dass Frau Gewessler, am versiegenden Russengashahn baumelnd, plötzlich ihre Liebe zur Steinkohle entdeckt?
Statt in Erneuerbare zu investieren und endlich alle Hürden zur Energiewende zu beseitigen, soll als Erstmaßnahme der steirische Kohlemeiler Mellach wieder hochgefahren werden.
10.000e private PV-Anlagen liegen indes brach, weil ihnen der Netzzugang fehlt. Bis zu einem halben Jahr und länger wird man da in die Warteschleife geschickt. Offensichtlich hat niemand daran gedacht für die Energiewende auch die nötigen Kapazitäten zu
schaffen und Flaschenhälse bei der staatlichen OeMAG und den teilstaatlichen Energieversorgern zu beseitigen.
Allein im Sandkasten
Doch was rede ich? Ein paar private PV-Anlagen mit ein paar lächerlichen Megawatt- Leistung? Alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wie es jetzt selbst von Berufsgrünen heißt. Zudem wäre der Kohlestrom eine technisch-physikalische Notwendigkeit, weil Wind (Zitat Kogler: „Windrad ist eine bewegte Freiheitsstatue“) halt nicht immer bläst und die Sonne nicht immer scheint… Eigenartige Argumentation denke ich mir, zumindest der Wind zum Fähnchen drehen dürfte weiter wehen.
Was ist mit dem Ausbau der (Pump-) Speicher? Was mit öffentlichen Investitionen in Erneuerbare? Wo bleiben PV-überdachte Autobahnen?
Fortschritt lässt sich halt nicht durch (Klima-)Protest erzwingen – den muss man sich erarbeiten.
Tragisch-komischer Treppenwitz
Leichter ist‘s aber natürlich alte Kraftwerke anzuheizen, nach Ausreden zu suchen und am Ende wieder das zu tun, was Grüne Politik am besten kann: Mit dem erhobenen Zeigefinger uns arme Klimasünder tadeln, durch Öko-Steuern zum rechten Weg zu führen und (möglicherweise schon bald) durch Strafen auf selbigen zu zwingen.
Ein Energiespargesetz ist dem Vernehmen nach in Vorbereitung, geeignet uns alle endlich dafür zur Rechenschaft zu ziehen, was an den Schaltstellen der Macht jeden Tag stümperhaft in den Sand gesetzt wird.
Wäre es nicht so tragisch, man müsste ja fast lachen was wir Österreicher uns alles gefallen und in stoischer Ruhe über uns ergehen lassen. Wer weiß, vielleicht wird auch Frau Gewessler bald ein letztes Mal „ihr Ministerium“ verlassen und beim Blick zurück darüber schmunzeln müssen, wie lange das gut gehen konnte – die grüne Regierungsbeteiligung.
Kommentare
Das Klima fragt nicht nach Moral und Ideologie.
Sie folgt Naturgesetze.
Man kann den Grünen zweierlei Hauptvorwürfe machen..
1. Dass es viel zu langsam weitergeht mit der Umstellung auf alternative Energieträger…
2. Dass die getroffenen Maßnahmen für diese Umstellung zu einschneidend, überschiessend und unnötig sind.
.. und manchmal, so wie jetzt in der Gaskrise, kommen beide Vorwürfe sogar aus derselben Ecke bzw. aus den Reihen des in Fragen des Umweltschutzes immer behindernd zur Seite gestandenen Koalitionspartners.
Herr Mikulasch, ich will dringend anmerken, dass der Eindruck entsteht, sie befürworten noch heute das Kraftwerk Hainburg. Waren sie schon einmal in der Stopfenreuther Au wandern? Es ist ein empfehlenswertes Ausflugsziel. Die Verhinderung der Transformation zu Otto Königs “Natur aus zweiter Hand” (in Zusammenhang mit der Verbauung des Kamptals entstandener Begriff), hat ein fast ungestörtes Biotop erhalten. Ich kenne die Donauauen von Kindesbeinen an und man findet oft Orte wie aus dem Märchen.
Das war vermutlich die einzig sinnvolle Tat der Grünen, oder eigentlich ja mehr der vorläufigen Idealistenbewegung die nun zu einem toxischen Blob mutiert ist. Eine völlig sinnbefreite Farbe, dieses Grün…
Fakt ist, die GrünInnen haben Hainburg verhindert und sind zusammen mit Rotzgrün für ca 1.5 Mio Zuwanderer hauptverantwortlich, die in Österreich sicher nicht ohne Energieverbrauch leben. Das Abwählen der Grünen währe also CO2 Vermeidung pur.
Ist bekannt, wo man für nächsten Winter
einen Klaubschein für den Wald bekommt.
Ich erwische damit 2 Fliegen auf einen
Schlag . Gewinne Munition für meinen
Kanonenofen, für Wärme und Kochen.
Helfe mit, dass der Wald nicht so schnell
verbrutzelt.
Schon mal die Lieferzeit für Wärmepumpen, PV Paneele, Wechselrichter oder Batterien analysiert? WP = mind. 1 Jahr österr. Firma
WR = mind. 1 Jahr österr. Firma
Batterien = mind 1 Jahr deutsch-chinesische Firma 😎😂 kein Installateur/Elektriker macht heute noch Fixpreisangebote. Förderkriterien wurden auch verschärft zB. 42° Vorlauftemp.kriterium. Viel Lärm um nichts
Sehr guter Artikel, fast amüsant, wenn es nicht so traurig wäre. Die Ideologie der Grünen erleidet auf breitester Front Schiffbruch.
Die Grünen machen was sie können. Im Lebenslauf wird dann stehen: “Stets hat er/sie sich bemüht.”
Konkretes is beeindruckend:
1) Die Leonore Gewessler spart Strom indem sie den “Deckel beim Kochen aufsetzt” und mit dem Stromsparen ein “Zeichen gegen Putin” setzt. (Ich bin sicher der arme Wladimir sitzt mit klappernden Zähnen in seinem riesigen Bürostuhl und hofft, daß die Leonore nur mit diesem Zeichen bald aufhört.)
2) Robert Habeck hat bereits “Meine Duschzeit verkürzt”. (Hoffentlich sind die Kollegen im Büro auch so begeistert über diese Idee, wie er .-)
Man sieht deutlich: Jeder macht was er/sie kann.
Duschen zu zweit spart Wasser und Zeit.
Wäre auch sinnvoll die Wasserkraft, mit der wir in AT zum Glück gesegnet sind, mittels Kleinkraftwerken ins Auge zu fassen, statt sich an restriktiven, überbordenden Auflagen dafür zu klammern!
Wie wäre es auch mit Hainburg 😁, der Geburtsstunde von Grün?
Die Grünen haben sich den Klimawandel zum Thema gemacht, obwohl kaum jemand von der hysterischen FFF-Bewegung einen Tannenbaum von einer Palme unterscheiden kann oder einen Käfer von einem Wurm. Und die meisten von denen kennen den Wald sowieso nur aus der Ferne.
Jürgen Trittin schreibt z.B. auf Twitter:
“Die Klimakrise killt den Wald im Harz”, und verschweigt die tatsächlichen Ursachen des Waldsterbens im Harz: riesige Fichten-Monokulturen auf engsten Raum ohne Minimalabstand zwischen den Bäumen, in Folge Windschäden und Borkenkäfer.
🟢 Bewusst wird verschwiegen, dass z.B. vor 9.000 und auch zwischen 7.000 und 3.500 Jahren hoch droben, dort wo sich heute noch Gletscher befindet, meterdicke Bäume wuchsen.
Man tippe in den Google ein:
—-> Pasterze gibt 6.000 Jahre alten Baum frei.
🟢 Dass der Mensch mit seiner Umweltverschmutzung zusätzlich zum Klimawandel beiträgt, wird von niemanden bestritten.
Glaubt man aber den Grünen und der FFF, dann hat der Mensch die alleinige Schuld.
Der Klimawandel würde auch dann kommen, wenn die gesamte Menschheit von der Erde verschwinden würde. Wahrscheinlich nur etwas langsamer.
” Dass vom Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas aber ganz unmittelbar unser eigenes Überleben und das vieler putziger, plakattauglicher Tierchen abhängt, ist uns jedoch erst seit ein paar Jahren bewusst. ”
Der erste Satz ist schon eine Fehlinformation. Artensterben ist uns schon seit den 60ern, spätestens den 70ern bekannt…. aber was möchte man erwarten, von einer Autorin, die sich über realpolitische Entscheidungen, die als Folge eines Krieges getroffen werden müssen, süffisant auslässt. Hätte man die letzten Jahrzehnte auf Grüne gehört, würden wir unseren Energiemix stärker mit Wind- und Sonnenenergie speißen können. Aber nein, das hat man ja energisch verhindert.
Also der Ausbau der Windkraft und der Solaranlagen wird das fehlende Gas nicht ersetzen. Da hätten wir nur Strom wenn der Wind weht und zu Mittag, wenn die Sonne scheint und es zufällig nicht bewölkt ist. Elektrizität lässt sich derzeit nicht speichern. Verstehe diesen Artikel nicht. Das Theater wegen der KohleKW ist lächerlich. Indien baut im im Jahr hundert KohleKW und wir können nicht einmal 2 bereits bestehende KohleKW in ein paar Monaten reaktivieren? Moderne KohleKW verschmutzen die Luft nicht und das mit dem CO2 ist kann doch nicht so wichtig sein, dass wir hier einen wirtschaftlichen und sozialen Notstand erleiden. Außerdem sollte die OMV oder sonst wer mit dem Fracking beginnen . Wir haben genug Gas in Österreich – man muss es nur fördern!
Tja, wenn die Realität zuschlägt, kommt man mit der (Grünen) Ideologie nicht mehr weiter, bzw. wird man aufden Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Ich hoffe auch, dass das grüne Abenteuer hat bald ein Ende hat. Aber der Spott über das Hochfahren des Kohlekraftwerks ist ein bisschen unfair. Wir brauchen die Energie jetzt bzw. im kommenden Winter. So schnell kann man
Autobahnüberdachungen mit PV-Anlagen und mehr von den windigen “Freiheitsstatuen” nicht bauen.
Das einzig relevante, dass aus diesem Artikel hervorging, war die Kritik ans jahrelangem Versäumnis die Innovation erneuerbarer Energien zu fordern. Gefördert wurde immerhin etwas. Aber Resultate sind nun mal erschreckend schlecht. Daher muessen wir uns mal wieder dem fernen Osten geschlagen geben.
Der Rest ist einfach mal wieder pures Gejammer. Wenn’s ihnen so leicht fällt in ihrer stoischen Ruhe zu heulen, dann seien sie doch wenigstens etwas konstruktiver und geben neben nutzlosen Worten des Protests doch wenigstens ihre Idee der Energiewende zu gute.
Danke für den Artikel Frau Holzinger, ich denke er vermittelt was viele fühlen, so auch ich. Mir kommt auch vor diverse Königsmacher haben NGO’s übernommen und Politiker die “leicht zu haben” waren mit kaltem Kalkül in Themen gestürzt, die von der Politik gar nicht lösbar sind um uns in Dauererregung zu halten und eine niemals endende Show zu inszenieren. Auf der einen Seite kann so unendlich Geld lukreiert werden, auf der anderen können heikle tagespolitische Themen nach Bedarf ausgeblendet werden. Als angenehmer Nebeneffekt gibt es für jedes Missgeschick eine Ausrede, ja und wenn dafür das Klima mal nicht tauglich ist, sind gottseidank noch Covid und die Ukraine da. Grundsolide ist auch das Fundament dieser Aktionen, denn am Ende war man es sowieso nie selber der etwas vergeigt hat, sondern jedweder Experten oder gar die EU. Nun, für die Energieversorgung brauche ich aber keine Politiker und deren Experten, ich brauche die regionalen Energieversorger und die APG. Die kann ich mit der Umsetzung einer klimaneutralen Energieversorgung beauftragen, denn sie sind in der Lage die heimischen Klein und Kleinsterzeuger in einem sinnvollen Maß und von unten nach oben in ihre Netze einzubinden. Als Politiker kann ich ihnen helfen, die benötigte Infrastruktur dafür bereitzustellen. Von oben einen Maßnahmendeckel über die Energieversorgung zu stülpen war von vornherein hirnrissig und zum scheitern verurteilt, es war offensichtlich und ist nun auch bewiesen, daher auch meine Ansicht, dass es sich hauptsächlich um lobbyistisches Kalkül handelt in unsrer Klimablase. Und wieder weiß ein jeder was der andere tun oder unterlassen müsste, lieber den Thermostat 2 grad runter…und wenn eine fette neue Klimaanlage dafür her muss, gellns Frau Gewessler ?
10.000e PV-Anlagen können das nicht, was ein einziges Kohlekraftwerk kann: Verlässlich und planbar Strom liefern.
Der Netzzugang ist für PV eigentlich unwichtig, weil der Sinn einer privaten PV im Eigenverbrauch besteht.
Reaktivierung von Zwentendorf wäre auch noch eine Option fur das UM
Hervorragender Artikel. Dem kann man klimamäßig eigentlich nichts mehr hinzufügen. Vielen anderen Grünen Wahnsinn gibt es aber leider auch noch.