
Daniela Holzinger: Kommt der sozialdemokratische Frühling?
Pamela Rendi-Wagner ist zweifelsohne die Frau der Stunde. Ihre Sozialdemokratie führt sie in lichte Umfrage-Höhen und zu alter Größe zurück. Doch wird die Kanzlerin in Spe am Ende halten (können) was sie verspricht? eXXpress Kolumnistin Daniela Holzinger analysiert.
„Da‘ easte G’winga, mocht den Bei’l gringa“
Eine Weisheit, die man im niederösterreichischen Mostviertel verinnerlicht hat, lautet „Da‘ easte G’winga, mocht den Bei’l gringa“. Oder etwas verständlicher: „der erste Gewinner, macht den Beutel geringer“. Wahrscheinlich, weil ein früher Erfolg beim mostseligen (Karten-) Spiel nicht selten dazu führt übermütig zu werden, unachtsam zu sein, Fehler zu machen und letztlich eben zu verlieren. Demnach weniger im Geldbeutel zu haben als noch am Anfang.
Doch reden wir nicht länger über die Volkspartei. Nachtreten ist nicht mein Stil. Zumal die Zukunft auch viel interessanter ist.
Glaubt man nämlich den Umfragen (und wie wir wissen, sollte man die mit Vorsicht genießen, weil – wieder so ein Sprichwort – „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!“) dann scheint uns ein massiver Umbruch bevor zu stehen.
Sozialdemokratischer Frühling?
Mit unglaublichen 32 Prozent setzt sich die SPÖ fast unerreichbar von ihrer Konkurrenz ab. Würde am Sonntag gewählt, Rendi-Wagner könnte mehr Stimmen auf sich allein vereinigen, als die aktuellen Regierungsparteien gemeinsam.
Für Letztere wäre es ein Urnengang mit Denkzettelpotenzial: Corona-Chaos, Parteiensumpf statt neuem Stil, Öko-Fetischismus auf Kosten der Menschen, Rekordinflation und das lange Zögern bei Gegenmaßnahmen. All das würde man ihnen zu Recht oder zu Unrecht anlasten.
Und die SPÖ? Die ist fein raus, selbst wenn Nehammer und Kogler den erwartbaren Fallbeil-Plebiszit noch bis zum regulären Termin im Herbst 2024 hinauszögern. Grundsätzlich wird sich am Status-Quo nichts mehr ändern. Wie sollte es auch?
Wer den (Regierungs-) Bonus nicht teilt, muss auch mit dem Malus allein klarkommen. Die Aufarbeitung der zahlreichen Polit-Skandale wird noch Jahre dauern – genüsslich von der Oppositionsbank aus orchestriert und zelebriert.
Auch ein rasches Kriegsende samt Wirtschaftswunder (ich gehe mal davon aus, dass die EU aufbauen wird dürfen, was Russen vernichtet haben, inklusive Sahnestückchen für Raiffeisen, Strabag, Porr und Co.) scheint dieser Tage eher unwahrscheinlich. Und sollte sich zumindest die Pandemie bis dahin erledigt haben, so wird der Kassasturz des Corona-Managements ganz sicherlich auch kein erfreulicher.
Allein im Sandkasten
Was sich da jetzt also bitter rächt ist die systemimmanente „Agro-Kind im Sandkasten“- Doktrin österreichischer Politik: Regierung gegen Opposition.
Zusammengearbeitet wird nur dort, wo‘s (verfassungsrechtlich) nicht anders geht – etwa bei Zweidrittel-Materien.
Der destruktive, (nicht nur) typisch österreichische, Parteienstreit ist damit genauso vorprogrammiert, wie einseitig-mangelhafte Qualität heimischer Polit-Produktion.
In Zeiten multipler Krisen wieder intensiv auf den Prüfstand einer kritischen Öffentlichkeit gestellt, reicht das aber nicht mehr aus. Kein PR-Tape, kein Message-Control-Spachtel, kein NLP-Lack ist noch in der Lage dazu, das überdimensionierte Bodykit am 75-PS- Regierungs-Golf zu halten.
Die Menschen wollen heute wieder konkrete Antworten statt Schönsprech und Phrasendrescherei. Sie wollen Lösungskompetenz statt Klimageschwafel, Politiker mit Handschlag- statt Nehmerqualität und sie wollen endlich wieder Zuversicht, dass es morgen besser wird, als es heute ist. Doch wollen sie die SPÖ?
Sozialdemokratie der Zukunft?
Die rote Renaissance dürfte indes weniger auf überzeugende Konzepte des Teams um Frontfrau PRW, als vielmehr auf das Ausschlussprinzip, zurückzuführen sein.
Wer mit der aktuellen Regierung unzufrieden ist, wird diese nicht mehr wählen. Auch die FPÖ kann im Nachhall all ihrer Eskapaden – und sind wir uns ehrlich – ohne einen charismatischen Führer, keinen wirklichen Stich machen. Bleiben noch Rot und Rosarot. Ein Match der Übriggebliebenen, dass die SPÖ als Fels in der Brandung klar gegen das Kieselsteinchen und für sich entscheidet. In Krisenzeiten tendieren die Menschen dazu auf Nummer sicher zu gehen. Lieber keine großen Erwartungen haben, als (wieder) große Enttäuschungen erleben zu müssen.
Und tatsächlich sollten die großen Erwartungen zunächst im Keller bleiben. War Rendi- Wagners Leistung bisher doch vor allem darauf beschränkt, sich ans Ruder des sinkenden Schiffes zu klammern – so lange bis alles um sie herum begann noch schneller zu sinken. Hurra!
Im Übrigen finde ich es super, dass die kalte Enteignung vulgo kalte Progression jetzt endlich abgeschafft wird.
Kommentare
Mit dieser SPÖ nein danke ! Ein schrecklicher Gedanke.Dann geht es richtig los.Einbetonierung des Impfzwanggesetzes, verschleudern der Staatsbürgerschaft, Zuwanderung ohne Grenzen, noch mehr Geld für die Nichtbedürftigen,Steuererhöhungen,Postenschacher wie eh und je…….der ORF wird den Genossen schon zur Seite stehen.
Naja Daniela, für einen sozialdemokratischen Frühling bräuchten wir erst einmal Sozialdemokraten. Die aktuelle Schauspieltruppe ist so dermaßen letztklassig, dass ich mir die Hand abhacke, bevor ich diese LumpInnen wähle. Mit denen ist kein Staat zu machen und die Mauschlerei zwischen den Freunderln ginge genauso weiter – nur eben mit anderer Farbe am Banner. Das ursprüngliche Meisterstück Adlers (links und rechts außen hinter gemeinsamen Interessen zu einen) ist völlig zerstört worden und diese Leich’ kann nicht beliebig wiederbelebt werden. Die Sozialdemokratie ist nun nach langem, schweren Leiden erwartbar gestorben.
Die Umfragewerte der Roten steigen nicht, weil die Genoss*innen so toll sind, sondern, weil die Türkisen so uncool sind, um die Sprache der coolen Zeitgeister zu gebrauchen.
Rot-Rosarot-Grün ist bunt, cool und geil. Der Rest, wie Kompetenz z.B. ist völlig uncool (=egal). Der Zeitgeist will Geilheit und Gratiskondome für alle!
PS: die sogenannten Neubürger wählen zu 90% rot, der Rest grün.
Das Programm der SPÖ: Dirty Campaigning, Zuwanderung, Destabilisierung und Steuererhöhungen
Genau so ist es – Silberstein schau oba.
Außer bei Fellner hat die nirgends 32 Prozent.
So is es!
….. Und die rot subventionierten Umfragen sind unglaubwürdig. ….Der mündige & unabhängige Wähler merkt sich all diese perfiden Putschversuche & das parteipolitische Instrumentalisieren der Justiz & Verleumden & das anonyme Anzeigen… all das ist unerträglich !
Sie meinen, dass aufgrund des Ausschlussprinzips viele die SPÖ wählen würden? Na das hieße die Pest mit der Cholera austreiben. Meiner Meinung nach wird es doch einige Wähler geben, die aus taktischen Gründen der FPÖ ihre Stimme geben werden, um den all zu siegessicheren roten Brigaden gehörig in die Suppe zu spucken! Wenn Rendi Wagner wirklich das Ende der Fahnenstange ist, dann ist die Personaldecke unserer Politiker nur mehr zum Fremdschämen!
Ein sozialdemokratischer Frühling würde mir brutal auf die Nerven gehen.
GOTTSEIDANK endlich die SPÖ
PRW macht den Impfstatus, nach ihrem Verständnis (sie muss es halt so sagen), von der Bildung abhängig. – Aussage im Parlament
Endlich würde jemand auf uns aufpassen –
wir der Pöbel sind ja zu blöd –
siehe Corona Politik Wien. (oder geht es vielleicht doch nur um demografisch “gesicherte” Wählerstimmen?)
Während die Miete für das Hauptgebäude
der SPÖ auf ein Skandal Niveau abgesenkt
wird, muss Fernwärme lediglich um sozialistische 92% erhöht werden ……
vor allem ist diese Partei NICHT gegen die
Abschaffung der GIS; dies ermöglicht ein
relativ beschwerdefreies Auftreten in den
freien, unabhängigen Medien.
da die FPÖ und MFG sich gegen derartige Zwangsbeglückungen aussprechen, diese Parteien dadurch kaum bzw. evtl. ein wenig verzerrt (möglicherweise auch mangels Medienförderung und Seilschaften) dargestellt werden, kann man ja nur mehr die SPÖ wählen.
Hurra, Hurra!
ach ja, die NEOS, deren Chefin solange Leute einschränken will (wegsperrt) bis diese sich freiwillig impfen lassen.
Ich freue mich wirklich sehr.
Lasst sie kleben, die gehen von selbst wieder heim.
Wer wurde hier in den Umfragewerten eigentlich befragt, das würde mich echt interessieren. Ein Politik interessierter Mensch kann doch nicht im Ernst dieser SPÖ eine Stimme geben und schon gar nicht dieser rosaroten Luftball. Partei. NEOS wollen das Ende unserer Neutralität, wollen ein Europäisches Heer, wollen unser Wasser verkaufen die Roten zeichnen sich durch unbegrenzte Zuwanderung aus haben absolut keine Programme die für den Normalbürger interessant sind und wie es in den roten Wiener Bezirken zugeht sieht man vortrefflich. Kein deutsches Wort mehr weit und breit. Eine Ampel Regierung würde Österreich den Todesstoß versetzen. Österreich wäre am Weg sich selbst abzuschaffen.
@artemis: Wie von ihnen beschrieben – so und nicht anders ist es!!!
Rotrotrosa – das Grauen, das Grauen
Tja,
nur WER wählt diese unfähige präpotente Frau ?…. Eine skrupellose Möchtegern-Kanzlerin, die sich mit jeden ins Bett legt….! Zum Glück merkt sich der mündige & unabhängige Wähler diese fiesen Silberstein Methoden,…!
Tja,
nur WER wählt diese unfähige präpotente Frau ?…. Eine skrupellose Möchtegern-Kanzlerin, die sich mit jeden ins Bett legt….! …. Zum Glück merkt sich der mündige & unabhängige Wähler diese fiesen Silberstein Methoden,…!
Mit dem Sager von den “Polit-Skandalen” der ÖVP reihen Sie sich nahtlos in die Riege der Schreiberlinge ein, die jede Anzeige der Opposition (Anzeige, nicht Anklage!) zu einem Skandal aufgebläht haben und das bis heute tun, obwohl viele der Anzeigen längst ohne Anklage zu den Akten gelegt wurden.
In Ihrem Plädoyer für Rendi-Wagner haben Sie leider eines Vergessen, wenigstens ein konkret formuliertes politisches Ziel der SPÖ zu nennen.
Außer dem Ziel durch parteieigene “Politkommissare” in einem sogenannten Untersuchungsausschuß den politischen Gegner, meiner Meinung nach, förmlich ‘hinzurichten”, gibt es nicht viel.
Rendi-Wagner ist für mich persönlich genauso unverbindlich wie ihr Vorvorgänger Faymann.
Auf Grund fehlender Kompetenzen wird uns unter roter Regierung das aufblasen von Randthemen blühen.
Ich vermute wir werden dann drei bis vier Geschlechtsformen dazugekommen die bei jeder schriftliche Konversation als Einleitung eine halbe Seite in Anspruch nehmen.
Auch dürfte man sich Themen widmen die sowieso Selbstläufer sind, Massenimmigration zB. das wird dann wohl auch der Grund sein warum die SPÖ nach einer Periode wieder abgewählt werden wird, sie hat nämlich darauf keine Antwort außer sich ihr zu ergeben.
Die SPÖ ist nicht die Lösung der Probleme, sondern ein großer Teil der Probleme. Wollen alle vollmaskiert bis in alle Ewigkeit unterwegs sein? Impfpflicht? Und der wesentliche Punkt – bei der Inflatiotionsbekämpfung wird dann der Bock zum Gärtner gemacht???
PamJoy als Kanzlerin, daneben Gewessler, Dings-Reisinger und vielleicht noch die Maurer… Einen Vorteil hätts ja, das jetzige Herumgeeiere wäre schnell vorbei und Österreich mit Turbogeschwindigkeit vollständig an die Wand gefahren. Dann wäre absolut alles zerstört, der letzte Trottel hätts auch kapiert und man könnte aus den Trümmern – wieder mal – was Neues, diesmal hoffentlich Besseres, aufbauen.
Ich freue mich auf eine neue Aera der Sozialdemokratie in Österreich. Die ÖVP ist nachhaltig geschädigt, daher wird es die nächsten 10 Jahre Frau Dr. Rendi-Wagner an der Spitze Österreichs geben mit vielen politischen Neuerungen
Und wo war da jetzt außer der eigenen Phrasendrescherei die Analyse? Viel Blabla aber sonst leider nix.
Kalte Progression :
Wieder eine Österreichische (komplizierte und nicht sinnvolle) Lösung :
Nur 2/3 werden automatisch angepasst. Für den Rest entscheiden die Politiker. Und die kommen dann mit dem dem Neid Argument : Den Gutverdiener (sprich, dies die hackeln und den Karren ziehen) kann man eh noch mehr wegnehmen.
Was hat die SPÖ noch mit der Sozialdemokratie zu tun???? Die SPÖ vertritt nicht mehr die Interessen der arbeitenden Bevölkerung.
Haben Sie auch herausgefunden wer hat die Studie bezahlt?
Frau Rendi Wagner ist die Kanzlerin die nie wird genau wie Prinz Charles in London.
Leute die Frau ist die personifizierte Inkompetenz. Sie war die erste die mit Kickerl Kompromisse schlissen wollte um Kanzlerin zu werden.
Österreich braucht Patrioten wie Orban in Ungarn.
Frau PRW verkauft allem und alles an die Weltoligarhen um nur Kanzlerin zu werden.
Die Türkis-Schwarzen haben sich den Untergang selbst zuzuschreiben. Mit Straches FPÖ wurde eine Chance auf konservative Politik in Österreich leichtfertig vertan. Diese Chance wird sobald nicht mehr kommen. Leider. Dem Heilsbringer, dem Wunderwuzzi, dem Basti Fantasti wurde ebenso leichtfertig zu viel Macht in die jungen und unerfahrenen Hände gelegt, das hat sich nun bitte gerächt.
Mit rot-pink-grün sehe ich leider auch schwarz. Das einzige Mal, wo uns rot gut getan hat, war unter Kreisky. Nach ihm gings stetig bergab. Ich traue weder PRW noch MR – und den Grünen, egal wer an der Spitze ist, schon gar nicht – zu, die heißen Kartoffel (Staatsreform, Demokratiereform, Asylpolitik, Migrationspolitik, Sozialstaat, Steuerreform, Pensionen, etc.) aus dem Feuer zu holen.
Trauriges Österreich!
Die Sozialdemokratie ist längst tot …
Wir schreiben den 17.06.2022:
Ich würde die Überschrift “Geht der türkis grüne Frühling und kommt der sozial liberale Sommer”.
Noch ist es nicht soweit, laut aktuellen Umfragewerten hat die SPÖ zugunsten der ÖVP ein Prozent verloren. Wie sich das “Geld zurück Paket” auf die politische Stimmung auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Aber das nächste Regierungsmodell wird eine “Ampel” oder ein “Punschkrapferl”. Nicht weil SPÖ und Neos die Mehrheit überzeugen können, nein weil die beiden bürgerlichen Parteien im besonderen die ÖVP vernichtet wird und das zum Teil aus den eigenen Reihen. All jene, die mit unlauteren Mitteln diesen Regierungswechsel in die Wege geleitet haben können stolz auf ihr Werk sein.
Ich möchte mir eine Kanzlerin Rendi Wagner, eine Vize Meinl Reisinger, als Minister: Leichtfried, Krisper ….. vielleicht auch C. Kern, gar nicht vorstellen.
Ob`s besser wird, ich glaub`s nicht.
Dass die SPÖ jetzt so gut dasteht, zeigt dass das ständige Dirty Campaigning und die Frontalopposition wirksam sind. Inhaltlich hat die SPÖ NICHTS zu bieten, schon gar nicht für den sozialversicherungsbeitragszahlenden und steuetzahlenden Österreicher. Im Gegenteil: Unter der SPÖ käme es zu einer weiteren Umverteilung von den Österreichern zu Nicht-Österreichern.
Das Problem sehe ich, dass alle Parteien und damit meine ich auch die Grünen (Thomaselli wurde dafür abbestellt) die ÖVP, sprich die Macht brechen wollen, unterstützt von den Medien.
Wenn die FPÖ nicht umschwenkt und mit der ÖVP unter anderer Führung das bürgerlich konservative Lager wieder stärkt, wird der linke Kurs: Grenzen auf, Staatsbürgerschaft zum Schleuderpreis, 4 Tage Woche …. überhand nehmen.
Ich teile nicht die Meinung der ÖVP, dass sie bis zum Ende der Legislaturperiode mit den Grünen regieren werden. Die Grünen werden wieder einen untadeligen Kanzler einfordern und die Regierung auflösen. Verhandlungen hat Kogler mit den anderen Parteien schon vorm Sturz von S. Kurz geführt. Warum sollte er dies nicht wieder tun. Nur so rettet er die Grünen wieder in die nächste Regierung.
MMn sollte sich die ÖVP nicht zu sehr auf die Grünen verlassen und endlich ihre klaren Forderungen durchziehen. Ich hoffe, dass K. Nehammer das kann.