Die Energiewende ist endlich da, die Demokratisierung der Stromproduktion in greifbarer Nähe. Bald werden wir unabhängig sein vom Öl islamfundamentalistischer-brutalo-Diktaturen, bald unabhängig vom Russischen Kriegs-Gas. Mit Photovoltaik auf unseren Dächern, E-Autos auf den Straßen und allem möglichen elektrischen Klimbim geht sich das aus, wird uns erzählt.

Und tatsächlich: Strom lässt sich einfach, umwelt- und klimafreundlich überall hinschicken und sogar noch wunderbar selbst produzieren. Wer Kapital und Fläche hat, kann heute locker das Vielfache des Eigenbedarfs an elektrischer Energie erzeugen, ja sogar direkt mit seinen Nachbarn teilen. Stichwort: Erneuerbare Energiegemeinschaft. Großartig!

Nur ein winziges Problemchen bleibt: Die PV-Module kommen aus China. Die Wechselrichter kommen aus China und auch die Batterien kommen natürlich aus China. Rd. 70% des Weltmarktes werden von chinesischen Herstellern dominiert.

Die Zukunft der Energiewende, „Green Jobs“, Unabhängigkeit – all das haben wir ausgelagert ins Land des Pooh-Bären.

Unsere Gier nach immer größeren Margen hat uns abhängig gemacht – schon wieder. Doch nicht nur die Produktion, auch die Rohstoffe der Zukunft liegen in fremden Erden. Australien, Chile, China und Simbabwe verfügen über die weltweit größten Lithium-Reserven. Dem Nummer-Eins Rohstoff für die Erzeugung moderner Stromspeicher (Lithium-Ionen-Technologie).

Katerstimmung nach Lithium Rausch?

Bis dann vor rund fünf Jahren ein nennenswertes Vorkommen des begehrten Alkalimetalls im Kärntner Lavanttal entdeckt wurde und fast so etwas wie einen Lithium-Rausch auslöste. Ab 2025 sollte mit dem Abbau begonnen werden, rund 450 Mio. Euro an Investitionen und 400 Arbeitsplätze bei der Verarbeitung des Erzes wurden in Aussicht gestellt. Echte „Green-Jobs“, wenn man so will und eine Renaissance für den heimischen Bergbau.

Toll. Und extrem schade, dass jetzt offensichtlich doch nichts daraus wird.

Also abgebaut wird das wertvolle Erz natürlich schon, dann aber gleich im Rohzustand außer Landes gebracht.

Statt in Österreich, soll die neue Fabrik mit genannten 400 Arbeitsplätzen nämlich in – festhalten – Saudi-Arabien entstehen. Dort seien die Energiekosten deutlich billiger als im Land der CO2-Abgabe und des Klimafetischismus – wie die Betreiberfirma sinngemäß mitteilen ließ.

Dass man sich zudem auch durch deutlich niedrigere Arbeitskosten eine goldene Nase bei der Ausbeutung heimischer Rohstoffe verdient, wurde unterschlagen. Ist aber klar, weil das Einzige, was die Öl-Scheichs auslagern, das „Hände-schmutzig-machen“ ist. Gehackelt wird dort von modernen Arbeitssklaven aus Indien, Pakistan, Bangladesch und den Philippinen.

Bald dürfen die auch unser Ösi-Lithium veredeln. Wie toll. Ob bei den Grünen Klimaexperten jetzt vegane Sektkorken knallen? Zumindest für die Saudis haben sie die Welt ja wieder ein bisschen besser gemacht.