
Daniela Holzinger: The Line – Zukunft MADE in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien kennt man. Für seine Menschenrechtsverletzungen, sein frauenfeindliches, islamisches Patriarchat, seine Hinrichtungen, Auftragsmorde und natürlich für seine stinkend reichen Öl-Scheichs. Aber das Land kann auch anders – und wir uns davon eine Scheibe abschneiden, meint eXXpress-Kolumnistin Daniela Holzinger.
Menschen ohne Rechte.
Absolute Monarchie und Wahhabismus. Laut der US-NGO Freedomhouse so ziemlich die übelste Mischung, wenn‘s um politische und persönliche Freiheitsrechte geht.
Mit gleich zweimal voller Punktzahl knallten die Saudis im „Freedom of the World Report“ dementsprechend durch. Fast genau so gnadenlos, wie sie normalerweise mit Regimegegnern, Demokraten, Andersgläubigen, Freidenkern, Frauen, Homosexuellen, usw. umspringen.
Doch auch wenn nicht jeden Freitag geköpft wird (ich weiß, ich bringe diese grenzgeniale Feststellung unserer geschätzten Justizministerin a.D. Claudia Bandion-Ortner nicht zum ersten Mal) so doch vergleichsweise häufig.
Erst am 12. März – ein Samstag! Bandion-Ortner sollte also recht behalten – wurden 81 Menschen per Massenhinrichtung ins Jenseits befördert. Mehr als im gesamten vorangegangenen Jahr und im Windschatten von Putins Krieg auch ohne jeden medialen Aufschrei.
Nach kurzen, international als unfair eingestuften, Verfahren geht’s da vor den Henker und Schluss. Wobei natürlich nicht gesagt ist, dass jeder Hinrichtung ein unfairer Prozess vorangehen würde. Im Falle des Journalisten Jamal Khashoggi ging seiner Zerstückelung etwa lediglich ein Besuch im saudischen Konsulat voraus. Der Regimekritiker hatte vor zu heiraten und benötigte dafür wohl einen Stempel oder so. Ich frage mich, ist er damit auch ein Opfer der Bürokratie, oder nur des Regimes?
Alte Freunde neue Partner.
Kaum zu glauben also, dass wir hier von einem der engsten Verbündeten der USA, dem „Land of the Free“ sprechen.
Traditionell verlässlicher Partner in allen wichtigen Dingen außer Demokratie, Menschenrechte, Religion und Weltsicht, war das Königreich erst im Präsidentschaftswahlkampf 2020 (ein wenig) in Ungnade gefallen. Biden suchte mit Khashoggi die Abgrenzung – vor allem zu Trump.
Angesichts der sich weltweit zuspitzenden Energiekrise scheinen moralische Bedenken jetzt aber wieder buchstäblich vom Tisch zu sein. Wenn Putin uns den Hahn zudreht, wird am Golf wieder um mehr Öl gespielt und die Tafel für alte Freunde neu gedeckt.
Da ist‘s dann auch egal, wenn Saudi-Prinz Mohammed bin Salman sich am Weltmarkt noch schnell mit billigem Russen-Öl eindeckt, während er seinen „Verbündeten“ das schwarze Gold zum Premiumpreis verkauft.
Mutmaßlich eines der wenigen Ringtausch-Geschäfte das funktioniert und des Prinzen Kassen klingeln lassen.
Walk „The Line“
Ja, und dann ist da auch noch die Sache mit dem Klima. Weil die Saudis das Russen-Öl verbrennen, um Strom für ihre Klima-Sünder-Anlagen zu gewinnen (Merksatz Eleonore Gewessler: Mehr als 20°C in Innenräumen brauchts nicht!) könnte man meinen, es wäre ihnen schlicht egal. So wie Frauenrechte oder der simple Fakt, dass Islam-Schlapfen nicht zum Ferrari passen. Zumindest in dieser Hinsicht wird man sich in den Scheichs aber wohl täuschen, wie „The Line“ beweist:
Eine Stadt der Superlative für bis zu neun Millionen Einwohner. 500m hoch, 200m breit und unglaubliche 170km lang, so die Eckdaten des Projektes. Außen: Eine verspiegelte Fassade. Innen: Das ganze Leben von Arbeit bis Freizeit in 5 Gehminuten und auf 3 Dimensionen erreichbar. Viel Grün, Drohnen und künstliche Intelligenz als Helfer im Alltag, dazu sanfte Mobilität, ganz ohne Autos. Auch hier gilt: Einfacher, besser, schneller, weiter:
Mit über 500km/h braucht man in der U-Bahn kaum 20 Min. vom einen zum anderen Ende der City. Dazwischen 100% Erneuerbare. Zero Emission. Minimaler Fußabdruck, voller Komfort. So geht Zukunft.
Mit der Klimareligion zurück ins Mittelalter
Und bei uns so? Auch da wird eifrig an einer möglichst klimaschonenden Zukunft gearbeitet. Natürlich nicht durch Investitionen, Innovation und tatsächlich (r)evolutionären Projekten, sondern vor allem durch grüne Haushaltstipps (Jeder Topf braucht seinen Deckel!) und durch fast schon religiösen Zwang zur Selbstgeißelung und Verzicht.
20°C im Wohnzimmer tun‘s nämlich auch bei uns – im Winter versteht sich. Dafür bleiben im Sommer dann die Freibäder kalt. Aufwärmen kann man sich ja beim Radeln oder zu Fuß gehen. Das ist nicht nur gesund, sondern hilft einem auch den Gedanken an Spritpreise jenseits der 2€-Marke zu verdrängen.
Spätestens wenn die Weltenrettung per CO2 Steuer den Individualverkehr dann komplett lahmlegt und auch der letzte Wörthersee-Golfer an 80km/h Landstraßen und 100km/h auf Autobahnen verzweifelt, dann, ja dann hat sie endgültig geschlagen, die Stunde der Lastenräder.
Ganz nach dem Vorbild indischer Slums, werden sie das neue Statussymbol. Wer es sich leisten kann, gerne mit e-Antrieb. Auch wenn man riskiert vom Nachbarn auf die so grauslig geschürften seltenen Erden im Akku hingewiesen zu werden. Is ja nur neidisch. Der alte Klimasünder!
Ein Stück Zukunft bitte sehr!
Doch was heißt das jetzt? Werden die Ersten bald wieder die Letzten sein? Versagt die westliche Demokratie bei der Lösung immanenter Zukunftsfragen? Ich meine, es ist ja nicht so, dass es nicht auch gegen „The Line“ genug grün-karierte Einwände gäbe: Die Stadt wäre eine Dystopie, würde Indigene (aus dem Wüsten-Nichts) verdrängen, Vögel und andere Wildtiere behindern und so weiter und so fort.
Doch was bei uns schon präventiv jeden Gedanken an ein solches Projekt als unsinnig verkümmern lässt, kratzt im Saudi-Reich niemanden. Die machen einfach und schneiden sich ein gewaltiges Stück Zukunft für sich heraus.
Wenn wir nicht aufpassen, bleiben dann für uns nur noch die Brösel.
Obwohl, passt ja irgendwie eh zum großen Mea-Culpa-Selbstgeißelungs-Mainstream. Ich frage mich nur, was unsere Kinder dazu sagen?
Kommentare
die EU als willfähriger prellbock der USA und frau von der LEYEN, der germanischen kriegsgöttin, vernichtet den wohlstand europas. flüchtlinge , öl und gaskrise verzicht auf erarbeitete annehmlichkeiten als solidarität. reiche ukrainer sind sofort im sozialnetz integriert, keine miete, keine kosten, gratishandy ein schlag ins gesicht von uns allen. wir wissen nicht wann kochen und duschen ganz verboten wird. die klimaanlage von gewessler und kogler steht uns leider nicht zur veefügung
die Grünen bzw. FFF denken nicht nach Alternativen nach, sondern sie verbieten. Ist auch viel einfacher.
Doch, die Alternativen sind Radfahren, vegetarisches Essen, Windräder und ganz viel bunten Sex und geilen Hanf für alle… dann macht das Leben erst wieder so richtig Spaß!
Zum Denken braucht man Hirn, und das ist nicht vorhanden.
Eine “Stadt”, die 500m hoch, 200m breit und 170km lang ist, wird in den Jahrhundert aber nicht mehr fertig werden.
Visionen sind nicht das Gleiche wie Projekte. Und glauben ist nicht das Gleiche wie Wissen.
Die Saudis lassen sich wohl schwer finanziell mit uns vergleichen. Wenn die wollen, kaufen die uns auf.
Und wenn wir schon beim Köpferollen sind…. Diesbezüglich geht es unseren Frauen auch nicht besser, wenn sie sich mit Männern aus dem Kulturkreis einlassen. Die haben aber nichts verbrochen.
Was diese Schauspieler, im Volksmund auch Politiker genannt, nicht kapieren ist, ein Staat hat keine Freunde, nur Interessen. Daher geht Außenpolitik vor Innenpolitik.
Keine Angst, nur bitte etwas Geduld. Die Kinder der Menschen, die jetzt in Österreich leben, werden dann auch in einer Line von Wien nach Salzburg leben 🙂
Und was lernen wir daraus? In brutalen Diktaturen gehen Infrastrukturprojekte einfacher. Aha. Danke, ich verzichte.
„The Line“ .. Spinnerei untersten Niveaus
Ausgesprochen guter Beitrag – voll ins Schwarze getroffen !!
Die Autorin übersieht vielleicht nur eines : diese “Selbstgeisselung” gibt es ja nur in DEU/AUT , wird von der 68er-Nachfolgegeneration betrieben , folgt aber eigentlich div. sogenannten Verschwörungstheorien : dem Hooton-, bzw. Coudenhove-Kalergiplan . Beide hatten im Blick, die Deutschen ob ihrer schlimmen genetischen Fähigkeiten durch eine negrid-eurasische Mischrasse zu ersetzen – und irgendwie geschieht das ja gerade !!
Gut , die UN-Papiere aus 2003 ff erwähnen Ähnliches, der Compact for Migration 2018 eigentlich auch genau das !!
Dass Europa bereits in 50 Jahren völlig anders aussehen wird, dass nichts Alt-Europäisches mehr da sein wird , das muß mittlerweile auch dem größten Zweifler klar sein ! Und dass die Karten in Asien, im Arabischen Raum gemischt werden , ist wohl auch klar ! Also : besuchen sie Europa, solange es noch steht ! 🙂 🙂
exakt – ein Phänomen, das ganz intensiv in DE und auch AT ausgeprägt ist und mit der Aufladung von Schuldkomplexen aus dem 2ten Weltkrieg immer wieder arbeitet. Bestehendes muss negativiert, dramatisiert, skandalisiert werden, um es letztlich zu zerstören. Das gelingt mit Rechtshysterie & Klimascharlatanerie (die beiden grünen Hauptschlüssel) perfekt. In beiden Fällen wird sowohl moralisch als auch inhaltlich eine extrem dichte Propaganda mithilfe vieler Medien und Staatsfunk aufgebaut, an der es quasi kein vorbeikommen gibt. Kinder begreifen diese Dinge als ubiquitäre Tatsache. Es ist die “Wahrheit”. So werden Gesellschaft und Kultur (Massenzuwanderung aus Afrika und dem arabischen Raum) und wirtschaftliches Rückgrat (Klimascharlatanerie) radikal und im Handumdrehen abmontiert. Die deutschen Grünen machen auch gar kein Hehl daraus, dass das ihr Ziel ist (“Deutschland, du mieses Stück Scheiße”). Wer mal die Augen aufmacht müsste das eigentlich sehen 🙁
dieser Kommentar verdient einen goldenen Rahmen – den Nagel auf den Kopf getroffen und dabei streckenweise köstlich formuliert! 😅
Niemals in der Geschichte hat sich eine Gesellschaft durch Verzicht, Rückwärtswendung und Selbstzerfleischung weiterentwickelt. All das verkörpern die Grünen in Reinkultur, versuchen sie mit ihrer Politik zu etablieren.
Durch nicht mehr hinterfragte Glaubenssätze aus der grünen Ecke, die schon im Kinderprogramm ventiliert und in jedem “Universum” nachgeschliffen werden – ja mit denen nahezu alle ORF-Sendungen irgendwie geframed sind – haben sich die Grünen, abseits der tatsächlichen Wahlentscheidung, weitgehend ins Selbstverständnis der Bevölkerung gefräst.
Die Grünen sind eine Nachkriegserscheinung, die gerade im deutschsprachigen Raum für weit mehr als nur Umweltschutz steht – es ist diese zwanghafte Wegwendung und Verteufelung von allem was war, dieses “kehret-um-und-bereuet”-Syndrom. Diese Haltung trägt auch den Geist des Protests in sich – weshalb die Grünen naturgemäß bei der Jugend beliebt sind.
Man muss sich aber klar machen, dass der Geist, der der grünen Haltung innewohnt, in letzter Konsequenz lebensfeindlich und selbstzerstörerisch ist, ihre Wege oft Irrwege sind – in ihrer Radikalität verbohrt, engstirnig und nicht zielführend. Von den Grünen geht letztlich eine zerstörerische Kraft mit Endzeitcharakter aus, die uns lähmt und in den Abgrund zieht.
Es ist ja jedem selbst überlassen, jede Ankündigung, die Saudi Arabien oder Nordkorea oder sonst ein Staat der Welt macht, zu glauben. Aber wieso ein 170 km langes Treibhaus für beispielsweise uns Österreicher “die Zukunft” sein soll, bleibt das Geheimnis von Fr. Holzinger.
es geht doch gar nicht um das Projekt im Detail – die Saudis haben Aufbruchsstimmung, wenden sich nach vorne, versuchen ihre Situation durch Innovation und Fortschritt trotz Wüdte zu verbessern. Das muss nicht gelingen und auch kein Modell für Ö sein. Aber es zeigt eine vorwärtsgewandte Gesinnung, im Gegensatz zur linksgrünen Endzeit- und Rückwärtswendungsdoktrin.
Nachtrag: In unserer Nachbarschaft wurde ein 150 m langes und etwa 15 m hohes Wohngebäude in etwas mehr als 2 Jahren fertiggestellt. Hochgerechnet auf 170 km Länge (= 170000 m), die geplanten 500 m Höhe noch gar nicht berücksichtigt, wären das … hoppla! Aber klar, sie “machen’s einfach”.
Dieser Artikel stimmt von vorne bis zum Schluss.
Unsinn sind wir ja gewohnt, aber Lobeshymnen, wegen einem “grünen” Utopia in einem erztotalitärem Land, welches alle Menschen- , Frauen- und Minderheitenrechte mit Füßen tritt, ist so, wie wenn man Germania fantastisch finden würde, da dort auch ein “grünes” Utopia geplant war.
Vorbildhaft, den indigenen Stamm der Huwaitat zu eliminieren, gell. Indigene und autochthone Bevölkerungsteile zu entfernen – davon träumen Linke seit jeher. Dass Israel nach dem eigenen Scheitern jetzt mit Saudi-Arabien packelt, um sein Öl fördern zu können, passt auch super. Und ob The Spine von unterirdisch auf oberirdisch und The Line gedreht wird – who cares, Hauptsache vorbildhaft für Klimaretter…
Quod erat demonstrandum! Wirtschaftsbeziehungen gehen vor “political correctness”. Egal ob Demokratie, Diktatur, oder sonst was. Die Damen und Herren Politiker in der EU haben das leider noch nicht begriffen. Sie verstehen auch den Begriff “solidarisch” falsch, leider. Die EU möchte immer Vorreiter sein, ist aber dann tatsächlich “das Letzte” …