
Dank Putins Krieg: 1000 Unternehmen haben Russland verlassen
Ob Kreml-Präsident Wladimir Putin damit gerechnet hat? Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben fast 1000 Unternehmen Russland verlassen – darunter kürzlich auch Siemens, die das Land nach 170 Jahren verließ. Und auch sonst entwickelt sich das Land wieder mehr dem Kommunismus zu – einige Traditionsmarken kehren wieder zurück. Nämlich aus der Sowjet-Zeit!
Bosch, Rolex, OMV, DHL – die von der Universität Yale geführte Liste jener Unternehmen, die nach Putins Einfall in der Ukraine Russland verlassen haben, liest sich wie ein „Who is Who“ internationaler Marken. Und die amerikanischen Forscher gehen davon aus, dass es bereits 1200 Firmen sein könnten, die sich vom russischen Markt zurückgezogen haben. 1000 von ihnen haben das auch öffentlich kommuniziert. Und darunter sind einige wirtschaftliche Schwergewichte zu finden.
Besonders aufsehenerregend war der Fall des Automobilherrstellers Renault. “Der AvtoVAZ-Konzern wird wieder vollständig russisch. Das Vermögen der Renault-Gruppe im Land ist in das Eigentum des Staates übergegangen”, verkündete die Sprecherin der Wirtschaftsnachrichten mit Verweis auf das Ministerium für Industrie und Handel.
Siemens verließ Russland nach 170 Jahren
Und kürzlich hat sich auch der deutsche Konzern Siemens dazu entschieden, Russland zu verlassen – und das nach 170 Jahren, in denen der Mischkonzern in Russland aktiv war. Und auch der Fast Food-Markt in Russland wird sich komplett verändern. Als Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine verkauft McDonald’s sein vor mehr als 30 Jahren gegründetes Geschäft in Russland – der eXXpress berichtete. Und was macht Burger King nach dem „Big Weg?“
Burger King darf nicht gehen
„Würden wir gerne alle Aktivitäten von Burger King in Russland sofort aussetzen? Ja“, schrieb Konzernchef David Shear bereits im März in einem offenen Brief. „Können wir das durchsetzen? Nein. Denn Burger King ist nur mit rund 15 Prozent an einem Franchise mit dem russischen Partner Alexander Kolobow beteiligt, der sämtliche Burger-King-Läden in Russland betreibt. Hinter den Kulissen wird jedoch an einer Lösung gearbeitet.
Und es sind nicht nur Produkte, die nicht mehr erhältlich sind. Auch Ersatzteile werden nun in Russland wieder selbst produzieren – so wie zuletzt im Kommunismus. Der Wirtschaftsexperte Dmitrij Potapenko fühlt sich an sowjetische Zeiten erinnert: “Das heißt, wir folgen der gleichen Logik: Wir nehmen ein Muster, bauen es auseinander und versuchen, es auf irgendeine Weise nachzubauen.”
Traditionsmarke kehrt zurück
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin will in der Tat an alte Zeiten anknüpfen, um das Renault-Werk und den Automobilmarkt wieder in Schwung zu bringen. So sollen in Moskau noch in diesem Jahr wieder Autos der Traditionsmarke Moskwitsch vom Band laufen.
Kommentare
@Realist ..Der Kommunist kalkuliert also immer mit dem Schlimmsten? . .. und das Schlimmste ist für Putin auch bereits eingetreten. Die UdSSR hat es zerrissen. Darum reagiert er wie er reagiert. Mit dem krampfhaften Bestreben nach Wiedererichtung des Imperiums.
Hoffentlich lässt Russland diese Firmen auch später nie wieder ins Land!
Die schaden sich außerdem nur selbst.
Will man uns suggeriern, dass Siemens sogar von 1941 bis 1945 in Russland tätig war.
Ja, Seit 1851 hatte Siemens Geschäfte in Russland betrieben. Beste Grüße aus der Redaktion!
Das Problem ist es halt, dass man mit Rolex nicht einheizen kann und sie nicht essen kann. Die wirklich wichtigen Dinge hat Russland im Land.
Im Unterschied zu früher bauen sie heute nicht nach, sondern sie bauen weiter mit den aktuellen Maschinen. Lediglich die Markennamen sind andere.
Es ist gut möglich, dass der Schaden für viele westliche Firmen viel höher ist, dass sie damit den Absatzmarkt in Russland verlieren.
Im Kommunismus waren ja Luxusprodukte und alles was lediglich Spaß macht verpönt. Das ist jetzt anders. Aber die Russen hatten sich bislang nicht ernsthaft damit beschäftigt. Wenn sie das nun tun, dann fällt dauerhaft dieser Markt weg. Der ist zwar nicht sonderlich groß, aber doch nicht ganz uninteressant.
Warum glaubt man ständig, dass Putin mit diesem oder jenem nicht gerechnet hat? Der Westen verhält sich massiv hochnäsig und will offenbar nicht vestehen, wie ein eingefleischter Kommunist funktioniert. Für unsereiner absolut unverständlich – keine Frage. Ein Kommunist kalkuliert immer mit dem Schlimmsten, da er nichts anderes kennt. Im Sinne von Putin ist die “Säuberung” des Kommunismus in seinem eigenen Land. Er opfert dafür die Bevölkerung. Die Wirtschaft wird deshalb nicht kaputt gehen in Russland. Da wurde vorgesorgt. Die Wege führen nach China und dem Rest von Asien. Er braucht Europa nicht. Wann kapiert man das endlich? So tragisch dies auch alles ist. Die Augen verschließen bringt gar nichts, außer einen riesigen eigenen Schaden.