Schwere Vorwürfe gegen die Darts-Szene. Jochen Graudenz, ein deutscher Profi packte nun in einem Interview aus und ließ dabei mit brisanten Aussagen aufhorchen. Demnach werde innerhalb der Szene getrunken, was das Zeug hält. Darts-Sport sei ein richtig “dreckiger Sport,” betonte Graudenz im Interview mit dem Internetportal “dartsnews.de.” Viele Topstars würden zum Alkohol greifen, um mit dem Druck umgehen zu können. “Wenn du da ganz hoch hinaus willst, da hast du von den Topstars gefühlt 70 Prozent Alkoholiker,” sagte Graudenz.

Jochen Graudenz gehört zum erweiterten Kreis der Spitzenspieler in Deutschland. Der Deutsche ist unter anderem auf der auf der Schweizer SDC-Tour unterwegs. Nebenbei betreibt er einen Dartsshop und gibt Workshops. In der Bundesliga spielt er für den Karlsruhe SC. Graudenz absolvierte in der abgelaufenen Saison allerdings nur drei Spiele.

Auch Talente verfallen dem Alkohol

Obwohl ihm der große Durchbruch in der Darts-Szene nicht gelungen ist, blieb er seiner Linie stets treu. Er verzichtet privat und beruflich auf Alkohol. “Mir sind meine Gesundheit und meine Familie mit das Wichtigste,” begründete er. “Ich habe in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt, und bei mir hat es zum Glück Klick gemacht”, fügte Graudenz hinzu. Für den deutschen Darts-Profi hängt der hohe Alkoholkonsum der Spitzenspieler damit zusammen, dass Darts zu 95 Prozent Kopfsache sei. Zu Hause, also in der gewohnten Umgebung, würde man anders spielen als bei Turnieren. Aufgrund der fremden Umgebung und der Nervosität greifen dann viele Spieler zum Alkohol. Dadurch könnten die Spieler Ruhe finden und die Umgebung ausblenden.

Graudenz zeigt sich zudem besorgt darüber, dass auch Talente dem Alkohol verfallen: “Viele junge Leute kommen zu mir, und es ist echt schwierig, mit denen auf der mentalen Schiene zu arbeiten. Die sind schon in irgendeinem Klub. Da ist dann ein guter Spieler, und der junge Kerl sieht bei dem, dass er trinkt. Was macht der junge Kerl früher oder später? Er trinkt auch. Weil er denkt, er wird damit besser.“

Brisante Aussagen

Graudenz schlägt Alarm und warnte zudem vor den gesundheitlichen Folgen: “Irgendwann geht es körperlich bergab.“ Namentlich nannte er keine Profis. Dennoch nannte er einen Spieler als Beispiel, der an Leberzirrhose leide. Der betroffene Mann habe versucht, auf Alkohol zu verzichten. Doch er fiel in der Weltrangliste zurück. Inzwischen soll er wieder zur Flasche gegriffen haben.  Abschließend nannte er mit Lukas Wenig und Niko Springer deutsche Spieler auf hohem Niveau, die so wie Graudenz auf Alkohol verzichten. Die Aussagen dürften mächtig Staub in der Darts-Szene aufwirbeln.