Das 10 Milliarden Euro Debakel von Wien Energie: Steht die Stadt ohne Hilfe des Bundes vor dem Ruin?
Nun soll der Bund einspringen – und mit ihm alle Steuerzahler. Von Sicherheiten um die zehn Milliarden Euro für Wien Energie ist die Rede. Diesen Betrag zu stemmen wäre für Wien zweifelsohne schwierig: Er entspricht in etwa zwei Drittel der Jahreseinnahmen der Stadt Wien…
Die Wien Energie hat Strom an der Börse im Voraus verkauft – für das erste Quartal 2023 – und das zu billig. Damit ist sie ein Risiko eingegangen. Finanzexperten sehen hier – im Gegensatz zur Stadt Wien – sehr wohl Spekulation. (Um das Gegenteil zu beweisen, müsste die Wien Energie ihre Hedgingstrategie offenlegen, was sie bisher nicht tut.)
Die Sache ist auf jeden Fall nicht aufgegangen, denn: Als Wien Energie zig Terawattstunden Strom verkauft hat, betrug der Preis 125 Euro pro Megawattstunde. Am vergangenen Freitag war er aber auf 1000 Euro gestiegen. Nun sind zur Besicherung der Lieferverträge insgesamt zehn Milliarden Euro nötig. Steigt der Preis weiter, wird die Geldsumme noch höher sein, sinken die Preise, wird sie geringer sein. Das alles hängt jetzt vom Markt ab.
Eines steht aber fest: Sicherheiten von zehn Milliarden Euro sind für die Stadt Wien zu viel.
Die Stadt hat im Jahr 14,75 Milliarden Euro eingenommen
Weder die Stadt noch Wien Energie können diesen Betrag stemmen, wenn er schlagend werden sollte. “Die gesamten Einnahmen der Stadt machten im vergangenen Jahr ‘nur’ 14,75 Milliarden Euro aus, waren also um die Hälfte höher als die erwähnten zehn Milliarden Euro”, rechnet der Journalist und Blogger Johannes Huber vor. “Die Schulden – zuletzt 7,8 Milliarden Euro – würden sich mehr als verdoppeln.”
Die Umsatzerlöse der Wien Energie liegen mit 3,04 Milliarden Euro knapp unter einem Drittel jener Milliarden Euro. 2020 betrugen sie sogar weniger als zwei Milliarden Euro.
Der Bund sollte Bedingungen stellen – so wie jeder Geld- und Garantiegeber
Worauf auch immer sich der Bund und Wien einigen werden, eines sollte der Finanzminister bedenken: Die Bereitstellung von Geldsummen in dieser Größenordnung muss zumindest an konkrete Bedingungen geknüpft sein. So hat das auch die Republik Österreich bisher getan bei diversen Banken-Krisen, siehe Bawag oder Hypo-Alpe-Adria. Es muss auch geklärt werden, wie diese Finanznot so plötzlich entstehen konnte, und ob hier Spekulation im Spiel war oder “nur” – und das dafür mit ziemlicher Sicherheit – Fehler beim Risikomanagement.
Kommentare
Die Antwort lautet ganz einfach ja.
Nicht nur die WEnergie auch die Stadt ist pleite und gehören beide in die Insolvenz, dann würde auch mal politische Verantwortung zum Tragen kommen.
Der Bund sollte Anteile von Wien Energie übernehmen und so die Milliardenhilfe absichern. Die WKStA muss jetzt wohl endlich Wien Energie und die Stadt Wien gründlich prüfen statt immer nur Kurz-Lappalien verfolgen.
Durch den Verkauf von 150.000 Gemeindewohnungen an österreichische Mieter kann das Problem gelöst werden. Ein Monopolist weniger und Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand.
Ja das könnte wohl mindestens 42 Mrd wert sein. Natürlich können nicht alle kaufen, aber helfen würde es der Stadt Wien schon.
Wenn sich linkslastige Prolos wirtschaftlich betätigen mündet das zwangsweise im Chaos. Siehe…..
Jetzt bekommt auch die permanente Forderung der SPÖ nach einem Preisdeckel eine neue Bedeutung.
Man wollte nur die eigene Situation retten!!!
So wie das im Raum zu stehen scheint, braucht Wien vom Finanzminister Garantien, um falls nötig mit noch höheren Einsätzen am Markt die Margin-Calls weiter finanzieren zu können, falls die Preise and der Strombörse wiederholt solche Spitzen erreichen. Für mich heißt das, dass der Bund falls er Hilfe gewährt, was der Finanzminister ja in Aussicht gestellt hat, sich zu noch höheren Einsätzen an diesen Transaktionen beteiligen würde. Was wäre dann der Unterschied zum bisherigen Vorgehen? Die noch höheren Einsätze der Republik?
Gegen den Zufall solcher Spitzen kann man Limits legen, oder eine Woche später ordern. Ich vermute ganz Schlimmes.
Wie wärs, wenn man die Verantwortlichen dieser Misere in NÖ zu unerwünschten Personen erklärt. Samt ihrem Geschäftsanhang!
Nein, es gibt genug Gemeindewohnungen die an österreichische Mieter verkauft werden können. Das wäre eine Chance für die Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand.
Der erste Schritt, niemand von deren Herrschaften einschließlich des Bürgermeisters bekommen kein Geld mehr. Bis zur Klärung können die ein Überbrückungsgeld beantragen, was aber wenn man ihre Vermögenswerte heranzieht abgelehnt wird. Da sie es aus Habgier verursacht haben sollten sie auch mit ihrem ganzen zu verfügend stehenden Privatvermögen Haften.
Peter
Wieso glauben sie die Politiker seien die Schurken? Die Politiker kämpfen Tag für Tag für uns ! Andere Länder beneiden uns wegen unseres Hervorragenden Bundespräsidenten!
Ha, ha, ha, das ist wirklich satirisch gut gelungen. Leider möchte man angesichts der traurigen Realität um unseren Wahlkarten-Bello aber tatsächlich nur mehr kotzen oder heulen, so absurd sind dessen Vorschläge für die ausgebeutete Bevölkerung, während er sich seine Abgehobenheit als Linker Monarch monatlich mit 26.000.-€ löhnen lässt, die zuvor den letzten Steuerzahlern abgepresst wurden.
Gegenfrage zum Thema Debakel . Das kam ja durch Spekulationen am Mark zustande wie ich dass verstanden habe. Was wäre wenn die Spekulation aufgegangen ist und Enegrie Wien riesige Gewinne eingefahren hätte?? Wäre dass überhaupt publik gemacht worden im Sinne von Rückzahlungen oder wäre der Riesengewinn einfach von ein paar gierigen kriminell angehauchten Leuten eingesackt worden???
Jaja die anderen können wieder die Zeche zahlen! Für den Mist gehören die Verantwortlichen Politiker und Manager aus dem Amt entlassen und dann gehört eine Rechtliche Aufarbeitung gemacht.
Wenn das so wäre ist es eine nationale Katastrophe! Dann müssen radikale Maßnahmen in Politik und Justiz getroffen werden!
Neuwahlen und die darauf folgenden politischen Koalitionen sind eine Möglichkeit!