
Das Azovstal ist in Putins Hände gefallen: Ukraine gibt Mariupol auf
Mariupol ist endgültig in russischer Hand: Nach wochenlangen erbitterten Kämpfen gab die ukrainische Militärführung nun den Befehl, die Verteidigung der Hafenstadt aufzugeben. Bereits im Laufe der Woche hatten erste Soldaten aus dem Azov-Stahlwerk kapituliert, nun sollen auch die letzten Verteidiger folgen. Ihre Zukunft ist ungewiss.
Bereits im April hatte Russland die Einnahme Mariupols verkündet, doch die letzten Verteidiger der Hafenstadt hielten den Angriffen von Putins Truppen weiter stand. Nun, am 85. Tag der Invasion der Ukraine, hat Moskau doch einen strategischen Erfolg errungen: Nachdem sich bereits im Laufe der Woche viele Soldaten aus dem Azov-Stahlwerk ergeben hatten, gab die Ukrainische Militärführung am Freitag den Befehl, die Verteidigung Mariupols zu stoppen.
Das geht aus einem am Freitag veröffentlichte Video hervor, dass den Azov-Kommandeur Denys Prokopenko zeigt. In der Aufnahme erklärt Pokopenko, dass das ukrainische Militär die verbleibenden Kämpfer des Azov-Regiments im Azovstal angewiesen habe, die Verteidigung der Stadt aufzugeben. Der neue Befehl laute demnach, “das Leben der Soldaten unserer Garnison zu retten und aufzuhören, die Stadt zu verteidigen”, so der Kommandeur. In der Folge ergaben sich auch die letzten verbliebenen ukrainischen Verteidiger des Azov-Stahlwerks.
Am Montag hatten sich bereits die ersten 264 Soldaten ergeben, darunter über 50 Schwerverletzte. Nach russischen Angaben sind insgesamt bereits mehr als 1.900 Soldaten in Gefangenschaft gekommen. Die Kommandeure sollen sich aber noch weiter in den Bunkern des Werksgeländes aufhalten. Insgesamt wurde in Moskau zuletzt von rund 2.500 ukrainischen Kämpfern ausgegangen. Die Regierung in Kiew hingegen hatte deren Zahl nur mit 1.000 angegeben.
Es werde nun daran gearbeitet, die gefallenen Soldaten aus der Anlage zu bringen. Alle Verwundeten seien evakuiert worden und nur die “getöteten Helden” geblieben, sagte der Kommandeur. Bis zuletzt sprach die ukrainische Führung auch von einer “Rettungsoperation” statt einer Kapitulation und stellte einen baldigen Gefangenenaustausch mit Russland in Aussicht. Die Azov-Kämpfer hatten immer wieder um Hilfe von den ukrainischen Streitkräften gebeten.
Die ukrainische Regierung hofft auf die Befreiung der Soldaten aus dem Stahlwerk im Rahmen eines Gefangenenaustauschs. Die russischen Behörden haben jedoch wiederholt darauf hingewiesen, dass sie zumindest einen Teil von ihnen nicht als Soldaten, sondern als neonazistische Kämpfer betrachten.
Russland hatte bereits im April nach wochenlanger Belagerung erklärt, die Kontrolle über Mariupol übernommen zu haben. Allerdings hatten sich ukrainische Soldaten im Tunnelsystem unter dem riesigen Industriekomplex von Azov-Stahl verschanzt, wo sie von russischen Truppen weiter belagert wurden.
Die vollständige Einnahme Mariupols wäre für Moskau ein strategischer Erfolg. Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat der erbitterte Widerstand in der Hafenstadt den Vormarsch der russischen Streitkräfte auf die Großstadt Saporischschja, die sich nach wie vor in ukrainischer Hand befindet, entscheidend verlangsamt.
Kommentare
Hitzefantasie schon merkbar.
Das ist das Stalingrad der Ukraine. Ich denke, dass Russland mit den Gefangenen gut umgehen wird, ja dass sogar Filmchen verbreitet werden, in denen sie beteuern, wie anständig sie behandelt werden, wie gut sie in Kliniken versorgt werden usw. Denn es gibt da noch zahlreiche „Freiwilligenbataillone“ bzw. Söldnerhaufen, die bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken oder stecken werden, denen man eine Kapitulation möglichst schmackhaft machen möchte. Eigentlich ist die Ukraine Pleite. Der Westen bezahlt die Söldner und liefert die Waffen. Er ist daher der entscheidende Akteur in diesem Krieg. Wenn diese Hilfe ins Stocken gerät, oder wenn der Job als westukrainischer Söldner zu gefährlich wird, könnten ganze Bataillone zum besseren Brötchengeber überlaufen.
Hitzefantasie schon merkbar.
Muss schmerzhaft sein, wenn die Dauer-Propaganda der westlichen Medien zu offensichtlich nicht mehr mit der Realität Schritt halten kann.
Sehr schön. Und jetzt schauen wir mal wie lange unsere MEdien noch den Sieg der Ukraine herbeitrommeln versuchen, bevor auch bei ihnen der Groschen fällt.
Wenn man gegen Waschmaschinenpanzer und Darwinawardgewinner eine Niederlage einstecken muss, bleiben eigentlich nur zwei logische Schlüsse offen. Entweder haben die Europäer den Darwinaward viel mehr verdient, oder es wurde gelogen, dass sich die Balken biegen..
Ich bin mehr für:
“es wurde gelogen, dass sich die Balken biegen..”
–
und es wird weiter gelogen, dass sich die Balken biegen..