Auch in den Abendstunden herrschte reges Treiben in der Lichtenfelsgasse und am Ballhausplatz: Während das Land einmal mehr mitten in einer Regierungskrise steckt, tönte mehr als einmal der Song “We’re going to Ibiza” von den Vengaboys vor der ÖVP-Zentrale und dem Bundeskanzleramt aus Lautsprechern von Demonstranten. Dort hatten sich ab 18 Uhr nämlich mehrere tausend Menschen zu einer großen Anti-Kurz-Demo versammelt, die – wie auch die Opposition- den Rücktritt von Sebastian Kurz fordern. Und während alle Parteien in Beratungen darüber steckten, wie es weiter geht, gab es unter den Demonstrierenden so manch kuriosen Anblick zu erhaschen.

Da waren einerseits Plakate, auf denen “Lügen haben KURZe Beine” zu lesen war, andere forderten “Basti ab in Knasti” – was andere Demonstranten mit entsprechender Verkleidung als Häfnbrüder unterstrichen. Und dann kam Doskozil. Wie berichtet sorgte der burgenländische SPÖ-Chef Hans-Peter Doskozil für den Überraschungseffekt des Abends, als er zu einer Präsidiumssitzung der SPÖ im Parlamentsklub erschien. Und als Doskozils Weg ihn gegen 21 Uhr wieder in Richtung seines BMW führte, musste er zwangsläufig an den Demonstranten vorbei – und offenbar gefiel ihm das gar nicht schlecht. Denn, wie eine aufmerksame Twitterantin festhielt, drehte sich der SPÖ-Burgenlandchef extra nochmal um und zeigte ein “Daumen hoch” in die (Handy-)Kamera. Ob das als ein Statement zu den aktuellen Geschehnissen zu verstehen ist oder Doskozil etwas anderes damit gutheißen wollte, darüber kann man nur mutmaßen – aber eines ist sicher: Ein neues Polit-Meme war geboren…