Laut ÖFB-Präsident Milletich ist Sportdirektor Schöttel nun in der PflichtAPA/GEORG HOCHMUTH

Der erste große Erfolg unter seiner noch sehr jungen Amtszeit ist ausgeblieben. Gerhard Milletich war nach dem 1:2 gegen Wales im WM-Playoff enttäuscht: “Die Enttäuschung ist sicher groß. Aber im Fußball gibt es Niederlagen und Siege. Wir müssen das jetzt verarbeiten,” meinte Milletich im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA). Wie geht es nun mit Teamchef Franco Foda weiter?

Fest steht, dass der Deutsche, dessen Vertrag mit Monatsende ausläuft noch am Dienstag beim Länderspiel gegen Schottland auf der Bank sitzen wird. “Wir haben schon unmittelbar nach dem Spiel mit dem Teamchef vereinbart, dass er die Mannschaft im Spiel am Dienstag gegen Schottland selbstverständlich, so wie es gehört, betreuen wird. Das ist einmal klar.” Nun ist laut Milletich Sportdirektor Peter Schöttel gefordert: “Selbstverständlich ist der Sportdirektor jetzt damit beauftragt, zu überlegen und zu sondieren, um Kandidaten zu suchen, die in der Lage wären, die frei wären und die finanzierbar sind. Und die dem Präsidium vorzuschlagen.”

Schöttel sitzt fest im Sattel

Peter Schöttel muss sich jedenfalls keine Sorgen um seine Zukunft beim ÖFB machen. Er bleibt Sportdirektor: “Das war überhaupt kein Thema, weder im Präsidium noch bei mir,” stellte Milletich klar. “Er ist derjenige, der hier das Heft in der Hand hat und hier auch in der Pflicht steht. Er weiß, dass er die wahrnehmen muss. Er wird sie auch wahrnehmen. Wir werden sicher im Laufe des April eine Entscheidung haben – spätestens am 29. April, da gibt es eine Präsidiumssitzung. Eventuell können wir auch schon früher einen neuen Teamchef vorstellen,” meint der ÖFB-Präsident weiter.

Allerdings hat Milletich nicht ausgeschlossen, dass es mit Foda als Teamchef weitergehen könnte. “Es geht darum, dass Peter Schöttel als Sportdirektor mit allen Gespräche führen wird, die infrage kommen. Sicher ist einer davon auch Franco Foda, keine Frage. Wir werden dann schauen, mit welchen Ergebnissen er an uns herantritt,” stellte Milletich klar. Auch bei der Spielphilosophie sind Änderungen durchaus denkbar. Es gibt sicher Sondierungen in diese Richtung. Ich bin der Meinung, dass es hier Änderungen geben sollte. Ich will dem Sportdirektor hier aber nicht vorgreifen, das ist seine Aufgabe. Er hat hier überhaupt keine Einschränkungen.”

Schöttel wird nun in den kommenden Tagen Sondierungen vornehmen. “Er wird uns zeitgerecht einen Zwischenstand geben. Wir haben am Dienstag noch ein Spiel. Das sollten wir so abhandeln, wie es gehört. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft mit dem Trainerteam das professionell macht, dass das funktionieren wird. Ich bin überzeugt, dass dann nach dem Spiel am Dienstag, wenn wieder der Alltag einkehrt, der Sportdirektor aktiv wird und gezielt auf die Trainerfrage geht.”