Das Impfen hat in Österreich merklich an Tempo zugelegt. Wäre es nicht fein, wenn man dafür sogar belohnt wird, etwa mit 25 Euro? Die Idee klingt skurril, aber in Serbien wurde sie bereits umgesetzt: Wer sich hier den Impfstoff gegen das Corona-Virus injizieren lässt, der erhält als Dankeschön gleich 25 Euro.

Österreich dürfte in Kürze Serbien beim Impfen überholen

An eine solche Belohnung ist in Österreich zurzeit noch nicht gedacht, allerdings besteht hier momentan noch keine Veranlassung, solche Gedanken überhaupt zu wälzen. Anders als in Serbien muss man nämlich zurzeit die Menschen nicht mit zusätzlichen Anreizen zum Impfen motivieren. Österreichs Nachbarland hingegen steht vor einem ungewöhnlichen Problem: Nachdem Serbien zu Beginn der Impfkampagne weltweit führend war beim Impffortschritt, gerät die Impf-Kampagne nun ins Stocken. Serbien hat nämlich einen Überfluss an Impfstoffen, aber einen Mangel an Menschen, die diese wollen.

Die Impfkurve Serbiens verflacht zusehends, und das, obwohl im Land – so wie in Österreich – erst etwas mehr als 30 Prozent der Menschen zumindest eine Impfung erhalten haben. Österreich ist gerade im Begriff, Serbien zu überholen, was den Anteil an geimpften Menschen betrifft. Serbiens Epidemiologen stellten aber klar: Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen wurde durch Impfungen kombiniert mit Corona-Beschränkungen erreicht.

Weitere Geschenke für Geimpfte sind angedacht

Nun steht Serbien vor einem Dilemma: Da sind auf der einen Seite die Behörden, die noch weitere Vorteile für Geimpfte einführen wollen, wie den Besuch kultureller Veranstaltungen, um zum Impfen zu motivieren. Da sind auf der anderen Seite die Ärzte, die davor warnen, die Maßnahmen zu lockern, solange nicht mindestens die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung geimpft ist. Und schließlich sind da die Soziologen, die vor einer Spaltung der Gesellschaft warnen, wenn nicht-geimpfte Menschen benachteiligt werden, und mit Geld-Geschenken „falsche Anreize“ für soziales Handeln gesetzt werden.