Nirgends wittert die Konkurrenz der dominierenden Platzhirsche so viel Morgenluft wie an der Cote d’Azur. Weltmeister Max Verstappen fährt als Vorjahressieger mit “Heimvorteil” in Monte Carlo vor.

Dass neun der 20 Formel-1-Fahrer in Monaco wohnen, liegt nicht unbedingt an der besonderen Schönheit des dicht bebauten Stadtstaats oder der besonderen Motorsport-Tradition. Sicherheit, Diskretion und Steuervorteile sorgen dafür, dass sowohl Champion Verstappen als auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton oder Jungstar Lando Norris hier an der Mittelmeerküste ihren Wohnsitz haben.

Leclerc "hat Rechnung mit der Strecke offen"

Für sie alle wird es ein Heimspiel, für Leclerc aber noch viel mehr. Die Geschichte, wie er als Kind im Schulbus durch Monaco fuhr, erzählt der Ferrari-Star immer noch gern. Der Kindheitstraum vom ersten Sieg in seiner Heimatstadt ist unerfüllt, bisher lief es für den 26-Jährigen nie wie gewünscht. “Aber ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Jahr stark sind”, sagte Leclerc.

“Er hat mit der Strecke noch eine Rechnung offen. Wir wollen ihm helfen, dass das endet”, sagte Ferraris Teamchef Fred Vasseur. Zweimal stand die Nummer eins der Scuderia schon auf dem ersten Startplatz, doch ins Ziel kam Leclerc nie als Sieger, schaffte es nicht einmal auf das Stockerl. Ein vierter Rang vor zwei Jahren ist das beste Resultat des fünfmaligen Grand-Prix-Siegers, der zuletzt im Juli 2022 in Spielberg gewinnen konnte.

Zukunft ungewiss

Seit 1955 gehört der Klassiker jährlich zum Kalender, die Zukunft ist aber nur noch bis 2025 gesichert. Die Verhandlungen darüber hinaus werden als schwierig eingestuft. Für weitere Rennen spricht die Tradition, die Herausforderungen auf den engen Straßen verfolgen selbst Menschen, die sonst wenig mit der PS-Szene zu tun haben. Hinzu kommt der Glamour-Faktor. Kaum ein Sport-Event steht bei den Reichen und Schönen so im Fokus wie dieses Rennwochenende an der Cote d’Azur. Auch die Fans schätzen das zwar kostspielige, aber einmalige Erlebnis mit besonderer Nähe zur Strecke.