Die Verbraucherpreise sind im März um 2 Prozent spürbar nach oben gegangen, nach einem Plus von nur 1,2 Prozent im Februar. Hauptverantwortlich für diesen starken Anstieg der Inflation waren Energieprodukte wie Treibstoffe und Heizöl. Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie waren hier die Preise im März im Vergleich zum Vorjahr nicht gesunken, erklärte die Statistik Austria am Freitag. Massive Preistreiber blieben Wohnung, Wasser und Energie.

Noch höher als die Gesamtinflation sind die Ausgaben beim täglichen und wöchentlichen Einkauf gestiegen. Die Statistik Austria fasst sie im sogenannten Mikrowarenkorb zusammen (siehe unten), der sich überwiegend aus Nahrungsmitteln, aber auch Tageszeitungen, Kaffees im Kaffeehaus und sonstigen Produkten des täglichen Einkaufs zusammensetzt. Er verteuerte sich im Jahresvergleich um satte 3 Prozent, nach einem Plus von 1,8 Prozent im Februar. Mietpreise, Reparaturen oder Flugtickets und andere Produkte der Inflationsmessung sind im Mikrowarenkorb nicht enthalten.

Aber auch die Phase der niedrigen Gesamtinflationsraten ist “vorerst gestoppt”, wie Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas unterstreicht. Die Ursache ist klar: “Die Rohölpreise am Weltmarkt haben die Teuerungsrate im März 2021 auf den EZB-Zielwert von zwei Prozent ansteigen lassen.” Der Absturz der Ölpreise zu Beginn des Vorjahres hatte 2020 “einen stark dämpfenden Effekt auf die Preisentwicklung, der nun wegfällt, da die Rohölpreise wieder weitgehend das vorherige Niveau erreicht haben”.

Ohne höhere Ausgaben für Wohnen und Verkehr hätte die Inflation im März den Statistikern zufolge nur 0,9 Prozent betragen. Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie legten um durchschnittlich 2,9 Prozent zu, beeinflussten die Inflationsrate mit einem Plus von 0,57 Prozentpunkten und erwiesen sich damit laut Statistik Austria als “stärkster Preistreiber im Jahresabstand”.

Deutliche Verteuerung bei Mieten und Strom

Mieten erhöhten sich um 5,3 Prozent. Die Haushaltsenergie kostete im Schnitt um 3,5 Prozent mehr – Strom verteuerte sich um 5,6 Prozent und Heizöl um 3,5 Prozent, nachdem es sich im Februar noch um 8,8 Prozent verbilligt hatte. Die Gaspreise stiegen um 2,3 Prozent. Gesunken sind hingegen die Preise für feste Brennstoffe und Fernwärme um 0,7 bzw. 0,9 Prozent. Für die Instandhaltung von Wohnungen waren im Schnitt um 2,2 Prozent mehr zu bezahlen als noch vor einem Jahr.

Die Preise für Verkehr zogen im März um durchschnittlich 3,6 Prozent an. Im Februar waren die Verkehrsausgaben um nur 0,4 Prozent kaum gestiegen. Ausschlaggebend für die Entwicklung im März waren die Treibstoffpreise, die sich um 6,5 Prozent erhöhten (Einfluss auf die Inflationsrate: plus 0,29 Prozentpunkte), nachdem sie im Februar noch um 5,2 Prozent nach unten gegangen waren. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,9 Prozent, neue Kraftwagen um 2,3 Prozent und Flugtickets um 8,9 Prozent.

Gemüsepreise steigen kräftig, Kaffee ist deutlich billiger

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke waren um 1,2 Prozent mehr zu bezahlen. Gemüse wurde um 4,6 Prozent teurer, Obst um 3,7 Prozent und Fleisch um 1,5 Prozent. Wesentlich moderater verteuerten sich Brot und Getreideerzeugnisse mit einem Plus von 0,8 Prozent. Kaum verändert haben sich die Preise für Milch, Käse und Eier (plus 0,2 Prozent). Etwas billiger wurden alkoholfreie Getränke (minus 0,4 Prozent), deutlich weniger war für Kaffee zu bezahlen (minus 5,5 Prozent).

Die Preise für Bekleidung und Schuhe gingen im Schnitt um insgesamt 1,6 Prozent zurück – Bekleidungsartikel wurden um 1,4 Prozent günstiger, Schuhe um 2,6 Prozent. (APA/Red)

Generell wird seit Jahren versichert, die Inflation sei niedrig. Deckt sich das mit Ihrer Erfahrung?