
Deutlicher Anstieg: Alternative Antriebe laufen Diesel den Rang ab
Elektro- und Hybridfahrzeuge sind in der EU am Vormarsch. Bei zwei fünftel aller Neuzulassungen 2021 handelte es sich um alternative Antriebe. Damit dominieren zwar dennoch Diesel- und Benzinfahrzeuge – ihr Anteil ist im Vergleich zu den Vorjahren jedoch stark zurückgegangen.
Alternative Antriebe sind in der Europäischen Union weiter auf dem Vormarsch. Bei zwei Fünftel aller neu zugelassenen Autos handelte es sich 2021 um einen Hybrid, Plug-in oder ein Elektro-Fahrzeug, wie der europäische Branchenverband ACEA am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Zwar dominieren damit weiter die konventionellen Verbrenner, doch ist ihr Anteil inzwischen auf 60 Prozent geschrumpft.
Der Chipmangel in der Autoindustrie hat im abgelaufenen Jahr vor allem die Verkäufe von Dieselfahrzeugen und Benzinern einbrechen lassen.
Auch in Österreich gingen die Pkw-Neuzulassungen bei den konventionellen Antrieben 2021 kräftig zurück und bei den alternativen Antrieben massiv nach oben. Die Verkäufe bei den Benzinern bremsten sich gegenüber dem Jahr davor um 15,1 Prozent auf 91.478 ein, wodurch sich deren Anteil von 43,3 auf 38,1 Prozent verringerte. Noch deutlicher im Rückwärtsgang unterwegs waren Dieselfahrzeuge mit einem Minus von 35,9 Prozent auf 58.263. Der Anteil schrumpfte dadurch von 36,5 Prozent auf 24,3 Prozent.
Deutlicher Schub bei Hybridfahrzeugen
Einen deutlichen Schub erhielten hierzulande dafür Benzin-Elektro-Hybridfahrzeuge mit einem Plus von fast 70 Prozent auf 43.051 Neuzulassungen. Das entspricht einem Anteil von 18 Prozent, nach 10,2 Prozent im Jahr davor. Von 15.072 auf 33.366 Fahrzeuge verdoppelt hat sich die Präsenz von Elektrofahrzeugen auf den Straßen, der Anteil erhöhte sich somit von 6,4 auf 13,9 Prozent. Ein deutliches Plus von 63,4 Prozent auf 13.545 Fahrzeuge wiesen auch die Zulassungszahlen für neu verkaufte Diesel-Elektro-Hybridfahrzeuge aus, deren Anteil somit von 3,3 auf 5,6 Prozent stieg.
Hohe Rückgänge bei Benzin- und Dieselfahrzeugen
In den EU-Ländern registrierte der europäische Herstellerverband ACEA auch im vierten Quartal 2021 hohe prozentual zweistellige Rückgänge bei den Neuzulassungen mit herkömmlichem Antrieb. Der Marktanteil bei Benzinern und Dieselfahrzeugen rutschte im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sogar noch weiter ab.
Dagegen erfreuten sich von Oktober bis Dezember vor allem die Fahrzeuge mit Elektrobatterie wachsender Beliebtheit, sie verzeichneten bei den alternativen Antrieben das stärkste Wachstum. Insgesamt wurden hiervon verglichen mit dem Vorjahreszeitraum EU-weit um 24,9 Prozent mehr neu zugelassen. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 310.000 Fahrzeugen – rund zwei Drittel davon entfielen auf Deutschland, Frankreich und Italien.
Hybrid-Fahrzeuge konnten in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 zwar mit rund 439.000 Stück nur noch moderat um 0,4 Prozent zulegen, nachdem im Vorjahresquartal noch staatliche Förderprämien die Verkäufe nach oben getrieben hatten. Auf Jahressicht betrug der Anstieg jedoch den Angaben zufolge mehr als 60 Prozent. Mit insgesamt mehr als 1,9 Millionen Neuzulassungen überholten die Hybrid-Fahrzeuge damit erstmals im vergangenen Jahr auch den Diesel.
Kommentare
Derzeit fördern wir nahezu ausschließlich Betriebe und wohlhabende Bürger mit Eigenheim und privatem Hochleistungsstromanschluss.
Ein durchschnittlich verdienender Arbeiter kann sich kaum ein E-Auto um rund 45.000 Euro leisten – gebraucht gibt es sie noch nicht – das er nur öffentlich auf der Straße laden kann. Sofern dafür Platz ist. Immer öfter sehe ich Stromkabel aus irgendwelchen Häusern kommend, quer über den Gehsteig zum Auto hin verlegt. Vor meiner Wohnanlage gibt es drei öffentliche Ladestellen. Sie sind nahezu immer mit Stromtankern zugeparkt. Wie praktisch, wenn man sowas in der eigenen Garage hat. Und die anderen müssen halt Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben.
Kein Problem, wenn genügend Elektroschrott verkauft wurde, geht es wieder in die andere Richtung . . . der Bürger wird aufs Allerfeinste verschaukelt!
es ist bekannt, dass die E-Autos zum überwiegenden Teil von Firmen gekauft werden. Auch die abnormale staatliche Förderung, besonders in D und Ö, macht sich natürlich bemerkbar.
Der Normalbürger kauft nach wie vor “normale” Autos. Auch Hybridfahrzeuge sind normale Autos.
Mich wundert, dass die Presse es verschweigt, dass die Strompreisgestaltung undurchschaubar ist, auch nicht hingewiesen wird darauf, dass doch die Strompreise irrsinnig ansteigen und dies noch mehr werden, ausgelöst durch den Irrsinn der sogenannten Energiewende (ins Nichts – dazu siehe möge man den Vortrag von Herrn Prof. Sinn ansehen/hören). Da werden sich auch die E-Autonutzer wundern, was alles möglich ist….
wie wäre die Zulassungsstatistik ohne staatlich Förderungen?
Warum sind die Zulassungen von Alternativantrieben gestiegen? Doch nur deshalb, weil diese massiv gefördert werden und dank zahlreicher Steuererleichterungen.
Am Markt würden sich diese Produkte sonst nie durchsetzen. Nur: wie will der Staat in Zukunft seiner Steuereinnahmen sichern, wenn die Melkkühe – also die konventionellen Autos – abgeschafft werden?
…warum ? Bei uns in Österr. gibt es 3000 € Förderung vom Staat. Wenn ein eAuto zBp. 30-60000 € kostet – glaubst man kauft sich dann ein e-Auto wegen den 3000 € ???
Kunststück, wenn viele Hersteller gar keine konventionellen Antriebe mehr anbieten oder nur mehr die sonst ungeliebten Antriebsvarianten verfügbar sind. Dass Mehrgewicht und erhöhter Reifenabrieb sinnvoll sein sollen, glaubt nur Gewessler. Übrigens war man vor 20 Jahren bei Biokraftstoffen schon weiter – da hat man einfach altes Frittierfett gefiltert und 1:4 beigemengt. War damals ganz böse, weil die Politik um Steuern und Entsorgungsbeiträge gebangt hat. Da ist man dann auf Feinstaub Filter und Direkteinspritzer gekommen.