„Deindustrialisierung“, „Energiewende wird scheitern“, „Versagen auf ganzer Linie“, „Haben Vertrauen verloren“, „Ein Wolkenkuckucksheim nach dem anderen“: Die Zeit der diplomatischen Worte ist vorbei. Deutschlands Wirtschaftsvertreter verzichten erstmals auf höfliche Kritik und nehmen sich erstmals kein Blatt vor den Mund. Denn mittlerweile sind die Folgen der grünen Energiewende überall spürbar: Die Stromkosten schießen in Rekordhöhen, sie bringen Familien zum Verzweifeln und vertreiben die Industrie. Nun wurde bekannt: Die Energiewende wird bis 2030 rund 500 Milliarden Euro mehr kosten als bisher geplant – der eXXpress berichtete.

„Autobauer nehmen Habecks Geschwätz nicht mehr ernst“

Auto-Experte Professor Ferdinand Dudenhöffer, der das Bochumer CAR-Center Automotive Research leitet, attackierte gegenüber Stern und ntv Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) frontal: „Habeck redet viel, sagt aber wenig. Tausend Pläne, die sich als Luftnummern erweisen und dann wieder gestrichen werden.“ Und dann noch deutlicher: „Das Geschwätz von Habeck und Co. nehmen Deutschlands Autobauer ohnehin nicht mehr ernst“. Die Regierung plane „ein Wolkenkuckucksheim nach dem anderen“.

Mit der derzeitigen Infrastrukturpolitik mache die Regierung „die Mobilitätswende total kaputt.“ Deutschland drohe zum Verlierer gegenüber China und Tesla zu werden, „die große Volumina produzieren und dadurch große Kostenvorteile haben, während die Deutschen hohe Verluste schreiben.“ Das Fazit des Auto-Experten: „Wir brauchen Neuwahlen!“

Auto-Experte Ferdinand Dudenhoeffer (Bild) übt ungewöhnlich scharfe Kritik an Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und fordert Neuwahlen.APA/AFP/PATRIK STOLLARZ

„Energiekosten haben bereits Deindustrialisierung verursacht“

Gegenüber dem Online-Medium NIUS übt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, so scharfe Kritik wie noch nie: „Die bereits einsetzende Deindustrialisierung Deutschlands aufgrund zu hoher Energiekosten muss sofort gestoppt werden!“ Und: „Wirtschaftsminister Habeck trägt persönlich die Verantwortung für die Bezahlbarkeit von Energie. Die bereits einsetzende Deindustrialisierung Deutschlands aufgrund zu hoher Energiekosten muss sofort gestoppt werden.“ Steiger ist überzeugt: „Eine Energiewende, die in Deutschland niemand mehr bezahlen kann, wird zwangsläufig scheitern.“

Ähnliche Worte findet Arbeitgeber-Chef Rainer Dulger am Dienstagabend beim Jahresauftakt der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin. Er sieht bei der Ampel-Koalition ein „Versagen auf ganzer Linie“: „Es tut weh, Deutschland in diesem Zustand zu sehen! Wir Unternehmer haben das Vertrauen in die Bundesregierung verloren“.