Neben der Kostenkontrolle der Energiewende wurde vom deutschen Bundesrechnungshof nun analysiert, ob die Stromversorgung Deutschland sicher sei, das berichtet die Welt. Laut Prüfern sei das Ergebnis alarmierend. Die Bundesregierung habe „die sich abzeichnenden, realen Gefahren für die Versorgungssicherheit nicht ausreichend im Blick“, heißt es in der Untersuchung. Das Monitoring der Energiewende sei „lückenhaft“. Zudem seien im jetzigen System „immer höhere Strompreise“ zu befürchten, wie der Bundesrechnungshof aus einer Studie zitiert. Diese besagt, dass für die Stromversorgung einschließlich des Netzausbaus in den Jahren 2020 bis 2025 zusätzliche 525 Milliarden Euro aufzubringen seien. Die Strompreise für Privathaushalte lägen bereits um 43 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.

Gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende wird aufs Spiel gesetzt

„Der Bundesrechnungshof sieht die Gefahr, dass die Energiewende in dieser Form den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet und die finanzielle Tragkraft der Strom verbrauchenden Unternehmen und Privathaushalte überfordert“, warnte der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller bei der Präsentation des Sonderberichts: „Das kann dann letztlich die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende aufs Spiel setzen.“

Zudem hat der Bericht doppelte Brisanz, da die Rechnungsprüfer ihre Kritikpunkte bereits dem zuständigen Bundeswirtschaftsministerium vorgelegt hatten. Die Antworten, Erklärungen und Rechtfertigungen des vom CDU-Politiker Peter Altmaier geführten Hauses wurden zwar in den Bericht der Rechnungsprüfer eingearbeitet, an den Rückschlüssen der Prüfer änderten sie jedoch nichts.

Der Hauptvorwurf der Prüfer an die Bundesregierung ist, die Folgen des Kohle-Ausstieges nicht richtig berücksichtigt zu haben. Bereits elf Steinkohlekraftwerke wurden 2021 abgestellt, generell soll der Ausstieg nach dem „Kohleverstromungsbeendigungsgesetz“ schneller umgesetzt werden, als in den Gutachten zur Versorgungssicherheit vorausgesehen.