Trotz etlicher Berichte von Amnesty International wurde von Seiten der deutschen Regierung keine einzige diplomatische Bemühung in Richtung des islamistischen Staates versucht. Die 67-jährige Kölnerin, die seit Jahren auf deutschem Boden auf die nicht-vorhandenen Frauenrechte im Iran aufmerksam machte, wurde nun selbst Opfer der brutalen Scharia-Justiz.

Iranisches "Scharia-Gericht" verurteilte sie zu 10 Jahren und 8 Monaten

Schuldig gesprochen wurde sie zu zehn 10 Jahren wegen „Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe“ und 8 Monaten wegen „Propaganda gegen das Regime“, so das Revolutionsgericht. Taghavis Anwalt hatte erst vier Tage vor Prozessbeginn Zugang zu den Akten erhalten und nicht mit seiner Mandantin sprechen können. Die iranische Justizbehörde hat sich bis heute weder zu der Verhaftung noch zu den Vorwürfen geäußert. Laut Berichten sitzt sie derzeit im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran ein und hat sich kürzlich mit dem Corona-Virus infiziert.

Mutter war 194 Tage in Isolationshaft

Die Tochter von Nahid Taghavi, die in Deutschland aufgewachsen ist und in Köln wohnt, berichtete auf Social Media von 194 Tagen, die ihre Mutter in Isolationshaft verbrachte, dies unter unmenschlichen Haftbedingungen. In Haft wurde Taghavi überwiegend zu ihrem Engagement als Studentin und ihrem gesamten Lebenslauf verhört. Konkrete Straftaten wurden ihr bis zum Prozessauftakt nicht vorgelegt

Ihre Tochter Mariam Claren versucht seit letztem Jahr, mit den Hasthtags #FreeNahid und #FreeMama auf die Festnahme ihrer Mutter aufmerksam zu machen. Sie postet auf Instagram immer wieder Updates und appellierte immer wieder an die Politik, eine Freilassung der Mutter zu erwirken.