“Nach Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) warnt nun auch der Ex-Politiker und ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg davor, Kreml-Chef Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine nicht ernst genug zu nehmen. Wenn man Putin “das Gefühl gibt, ‘ich kann einfach durch pure Aggression letztlich Siege nach Hause bringen‘. Dann kann es natürlich gut sein, dass dann der ‘Geschmack des Blutes‘ nach mehr ruft”, meinte er im Interview mit der “Bild”. Deutschland habe demnach “die Pflicht”, sich auf einen Angriff der Russen vorzubereiten.

“Bei Putin muss man mit allem rechnen, und dass der am Ende des Tages oft einen Scheiß auf irgendwelche Abmachungen gibt, haben wir oft in der Historie erleben dürfen”, betonte er weiter.

Chance "bei fünf bis zehn Prozent"

Selbst wenn die Chance auf eine Attacke lediglich “bei fünf Prozent oder bei zehn Prozent“ liege, in der heutigen Zeit könne sich alles innerhalb weniger Sekunden ändern. Und er verdeutlicht: “Ich traue einem Putin so weit, wie man einen Klavierflügel schmeißen kann.“

Karl-Theodor zu GuttenbergIMAGO

"Froh, dass sich auch mit abwegigen Szenarien beschäftigt wird"

Zu Guttenberg warnt vor der Möglichkeit, dass sich “plötzlich NATO-Truppen auf ukrainischem Gebiet befinden und proaktiv gegen russische Truppen kämpfen und möglicherweise auch letztlich über die ukrainischen Grenzen auf russischem Boden kämpfen”, wie er im Interview weiter betont.

Obwohl er dies für wenig wahrscheinlich hält, zeigt er sich “froh, dass auch mit sehr abwegigen Szenarien befasst wird, anstatt sich gar nicht damit zu beschäftigen”.