
Deutscher Industrie-Präsident warnt vor Blackout
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, fordert schneller mehr Ökostrom. Andernfalls drohe bei einem Atom- und Kohleausstieg ein Blackout. Es genüge nicht, über die Klimaziele zu diskutieren. Es stelle sich auch die Frage: “Wie machen wir das?”
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat einen rascheren, verlässlichen Ausbau erneuerbarer Energien angemahnt. “Die Unternehmen stehen zu den Zielen von Paris”, sagte er im “Interview der Woche” des Deutschlandfunks. Allerdings reiche nicht die Diskussion über Klimaziele, vielmehr müsse es darum gehen: “Wie machen wir es denn jetzt?”
Ohne mehr Ökostrom bestehe durch Atom- und Kohleausstieg die Gefahr von Blackouts, warnte Russwurm. Die Unternehmen investierten jetzt in ihre künftige Klimaneutralität. Sollte es aber nicht genug Ökostrom oder Wasserstoff geben, “werden die Investitionen nicht gemacht”, sagte er weiter. Investitionen nach dem Prinzip Hoffnung werde es nicht geben.
Mit Blick auf den deutschen Bundestagswahlkampf kritisierte Russwurm, dass darin bisher vor allem “Nebensächlichkeiten” eine Rolle spielten. Stattdessen müsse es aber im Wettstreit der Parteien darum gehen, “welche Lösungen sie denn anbieten”, vor allem für die Zukunft des Exportlandes Deutschland. (APA/Red)
Kommentare
Vor einigen Tagen hatte ja der Innenminister angekündigt, dass in einem ersten Schritt 100 Polizeidienststellen mit Notstromversorgung ausgestattet werden.
Stromausfälle dürfte also auch in Österreich zu erwarten sein.
Meiner Meinung nach hat der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, schon recht, wenn auch anders, als seine Aussage im Artikel interpretiert wird:
Man soll doch bitte das Thema “flächendeckende Versorgung Deutschland mit regenerativer Energie” rasch angehen. Nicht reden, sondern tun!
Denn sobald statt abstrakter Klimaziele (die sich anhören wie “wir stellen das Thermostat halt 1,5°C niedriger ein) konkret über das WIE diskutiert, wie man ein Energiesystem (und sei es zu Beginn nur das elektrische Energiesystem) ohne CO2-Emission hinbekommen will, dann wird sich schnell herausstellen,
– für welche Anwendungen dann deutlich weniger oder gar kein Strom zur Verfügung stehen wird wird
– was alles technisch nicht funktioniert (bzw. was heute von den klassischen Energieversorgern abgefedert wird).
– und letzlich was das kostet
Solange Soziologie- und Politikwissenschafts-Absolventen über das Energiesystem diskutieren, ist nichts davon ernstzunehmen.
Maxwell-Gleichungen, Kirchhoff-Regeln und Ohmsches Gesetz kann man nicht dekonstruieren und diskursiv neu erarbeiten, ebensowenig wie physikalische Energiedichten und Umwandlungswirkungsgrade.
Daher meine Hoffnung für uns alle: Macht es! Macht es schnell!
Und mit ein bisschen egoistischer Note als Österreicher: macht es zuerst in Deutschland.
Sehr geehrter Herr Präsident! Als gelernter Betriebswirt rate ich Ihnen, Ihre Investitionen im Ausland zu tätigen. Deutschland wird bald von ahnungslosen HochstaplerINNEN (mit-)regiert, die ernsthaft behaupten, Energie könne man im Stromnetz speichern (“An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.” A. Baerbock)
Wenn die Sonne nicht scheint, sind halt die Kobolde im Netz fauler, was ist daran nicht zu verstehen, sollte ich heute nach 45 Jahren nochmals die Berufschule besuchen müssen, nehme ich an, daß wir das mit grünem Lehrplan im 2. Lehrjahr auswendig gelernt hätten!
Die haben eigene Leitungen, in denen der Strom stehenbleibt. Da hat Baerbock wohl von einem*er Sonderschüler*In abgeschrieben.