Auch wenn es im Augenblick noch etwas an Bedenken im deutschen Innenministerium hakt, das neue Selbstbestimmungsgesetz wird dank Rot-Grün in der Ampelregierung so sicher kommen wie das Amen in der Kirche: Demnach genügt künftig ein Gang zum Standesamt, um sein Geschlecht praktisch formlos zu ändern. Psychologische oder medizinische Vorgespräche sind nicht notwendig. Transpersonen wird damit Tür und Tor geöffnet. Natürlich auch (biologischen) Männern in der Damensauna.

Doch dagegen läuft der Deutsche Saunabund Sturm. In einem Schreiben an Justiz – und Familienministerium tritt der Verband dafür ein, dass die seit Jahrzehnten etablierte Frauensauna auch weiterhin als exklusiv geschützter Bereich biologischen Frauen (Cis Frauen) erhalten bleibt.

“Eine Ungleichbehandlung beim Zutritt für Personen mit primären männlichen Geschlechtsmerkmalen und zugleich weiblichem Geschlechtseintrag stellt aufgrund von Sachgründen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) keine Diskriminierung dar und steht nicht im Widerspruch zu den Grundsätzen der Gleichbehandlung”, heißt es in der Stellungnahme.

Die Forderung nach der “echten” Frauensauna, wird mit Erfahrungswerten unterfüttert. “Nach Erhebungen des Deutschen Saunabundes aus Bielefeld meiden etwa
35 Prozent der Frauen eine von Männern und Frauen gemeinschaftlich genutzte Saunaanlage. Sie wollen separate Badezeiten für Frauen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Sie reichen von bloßem Schamgefühl über Befürchtungen wegen angenommener Abweichungen vom gesellschaftlich vorgegebenen Schönheitsnormen, das Vermeiden sexueller Belästigung, den Schutz der eigenen Intimsphäre bis hin zu kulturellen und religiösen Vorgaben. Extra-Saunazeiten oder separate Anlagenbereiche für Frauen haben in öffentlichen Saunaanlagen in Deutschland seit mehr als fünfzig Jahren Tradition und gehören zur modernen Angebotsstruktur der Sauna. Sie haben sich in der Praxis bewährt”, heißt es in einer Aussendung des Saunabundes.

Transfrau sorgte für Aufregung in Wiener Damensauna

Dass die Sorgen beim Saunabund nicht unbegründet sind, zeigte sich erst jüngst bei einem Vorfall in Wien-Neubau. Dort tauchte in der Damensauna an der Hermanngasse eine Kundin auf, die so gar nicht Ladylike wirkte. Bartstoppeln im Gesicht, Penis zwischen den Beinen. Laut Personalausweis handelte es sich bei dem deutschen Besucher aber eindeutig um eine Frau. Schließlich wurde die Transfrau nach der ersten Aufregung von den anderen Damen akzeptiert.