Deutschland ist die viergrößte Volkswirtschaft der Welt – und Sorgenkind der Industrienationen. Das zeigt eine ziemlich verheerende Prognose der OECD.

Für die Weltwirtschaft rechnet die internationale Organisation mit einem Wachstum von 2,7 Prozent. Die Weltbank geht in ihrem Ausblick von nur 2,1 Prozent aus. Das ist das geringste Wachstum der Weltwirtschaft seit Jahrzehnten. Nochmals finsterer sind die Aussichten aber für Deutschland. Hier senkte die OECD ihre Prognose um 0,3 Prozentpunkte – und das bedeutet somit null Wachstum in diesem Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nicht mehr steigen. Die OECD „traut Deutschland 2023 kein Wachstum mehr zu“, kommentiert der Business Insider.

Deutschland liegt nur knapp vor Russland

Weil Deutschland gleichzeitig unter einer übermäßigen Inflation leidet, schlittert Europas größte Volkswirtschaft somit in eine Stagflation (Inflation plus Rezession). Das erschwert die Lage zusätzlich, denn die Teuerung schmälert den Konsum und bremst die Erholung zusätzlich.

Überdies ist Deutschland mit diesen Daten Schlusslicht aller Industrieländer – nur noch knapp vor Russland. Für Putins Kriegswirtschaft hob die OECD ihre Prognose leicht an, auf nur noch minus 1,5 Prozent. Russlands Wirtschaftsleistung wird zurzeit von hohen staatlichen Ausgaben für die Rüstungsindustrie und Zuschüssen für private Haushalte gestützt. Russlands Einnahmen aus Energieexporten gehen zwar zurück. China und Indien nehmen allerdings mittlerweile große Mengen Öl aus Russland ab, wenn auch mit Preisabschlägen.

Manche Experten erwarten schrumpfende Wirtschaft

Nachdem Deutschlands Wirtschaftsleistung bereits im vierten Quartal des Vorjahres gesunken ist, lag sie auch im ersten Quartal 2023 um 0,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Damit befindet sich das Land bereits in einer Rezession. Wegen der schlechten Industrie-Daten und der negativen Stimmung bei Unternehmen, die wichtige Umfragen mittlerweile ermittelt haben, befürchten einige Wirtschaftsexperten sogar eine schrumpfende Wirtschaft in diesem Jahr.