Aus für Martina Voss-Tecklenburg beim DFB! Der Deutsche Fußballbund hat in einer Mitteilung am Samstag offiziell verkündet, dass Voss-Tecklenburg nicht mehr Trainerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist. Die Trennung galt bereits seit Längerem als sicher. Beide Parteien konnten sich demnach einvernehmlich auf eine Auflösung des Vertrages einigen. Der Vertrag wäre bis 2025 gelaufen. In einem gemeinsamen Gespräch mit Voss-Tecklenburg am Freitag habe Einvernehmen bestanden, dass das Team einen personellen Neuanfang in der sportlichen Führung benötige.

Bereits am 24. Oktober schrieb die Bild, dass Martina Voss-Tecklenburg beim DFB vor dem Aus steht. Es ging nur noch um die Abfindung. “Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina Voss-Tecklenburg für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. In dieser Zeit wurden im Bereich des Frauenfußballs wichtige Impulse gesetzt. Der Finaleinzug der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2022 in England hat dem Frauen- und Mädchenfußball einen enormen Schub verliehen. Dieser Erfolg ist und bleibt mit Martina Voss-Tecklenburg verbunden. Wir wünschen Martina Voss-Tecklenburg persönlich und sportlich alles erdenklich Gute,” wird DFB-Präsident Bernd Neuendorf in der Aussendung zitiert.

Voss-Tecklenburg war seit 2018 Trainerin der DFB-Frauen. Allerdings kam es in den vergangenen Monaten zu einem Bruch zwischen Voss-Tecklenburg und dem Verband. Ausschlaggebend war das peinliche Vorrunden-Aus bei der WM in Australien. Die DFB-Verantwortlichen zeigten sich irritiert, dass Voss-Tecklenburg keine Analyse zum desaströsen Auftritt bei der Weltmeisterschaft vorlegte.

Stattdessen ließ sich die Fußball-Trainerin aufgrund von mentaler Erschöpfung krankschreiben. Statt der Analyse hielt Martina Voss-Tecklenburg einen Vortrag bei einem Zahnärztekongress. Die Trainerin meint wiederum, dass der Verband sie bei der Analyse auf einen Termin warten ließ.

Teaminterne Kritik

Auch innerhalb der Mannschaft sorgte das Verhalten von Martina Voss-Tecklenburg für Irritationen. Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf übte öffentlich Kritik an der Trainerin: “Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht. Dass man sagt: Ok, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist.” Offensichtlich hat man das nun aufgearbeitet und die Konsequenzen gezogen.

Derzeit steht noch kein Nachfolger für Martina Voss-Tecklenburg fest. Seit dem 7. Oktober ist Horst Hrubesch interimistisch als Trainer tätig. Der HSV-Nachwuchschef soll die DFB-Damen zu den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Sommer führen. Die ersten beiden Qualifikations-Spiele in der Nations League konnte er bereits gewinnen.