Eine Oscar-Nacht voller Überraschungen ist zu Ende gegangen. US-Schauspielerin Frances McDormand hat ihren dritten Oscar geholt: Sie wurde für ihre Leistung in dem Roadmovie “Nomadland” von Chloé Zhao in der Nacht auf Montag als beste Hauptdarstellerin bei der 93. Oscar-Gala prämiert. Zuvor hatte sie bereits für “Fargo” und “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” die begehrte Goldstatuette erhalten.

Um nichts weniger unerwartet ist der Oscar für den besten männlichen Hauptdarsteller, er ging überraschend an Anthony Hopkins. Der gebürtige Brite (83) setzte sich mit seiner Leistung als dementer Mann unter anderen gegen den verstorbenen Chadwick Boseman durch, der als klarer Favorit gehandelt worden war. “The Father” war zuvor bereits mit dem Preis für das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet worden, den Christopher Hampton und Regisseur Florian Zeller entgegennahmen.

“Nomadland” hat sich bei der 93. Oscar-Verleihung in Los Angeles die Königstrophäe als bester Film gesichert. Das Porträt einer Frau, die aus wirtschaftlicher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht, setzte bis dato zwei seiner sechs Nominierungen in Goldstatuetten um. Zuvor war bereits Regisseurin Chloé Zhao gewürdigt worden – als erst zweite Frau in der Regiesparte nach Kathryn Bigelow.

Als beste Regisseurin wurde Chloé Zhao für ihr Porträt einer Einsamen, “Nomadland”, ausgezeichnet. In dem Drama spielt Frances McDormand eine Witwe, die aus wirtschaftlicher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht. Die aus China stammende Zhao unterstrich in poetischen Worten, dass sie immer noch an das Gute im Menschen glaube.

Auch bei den Nebendarstellerinnen konnte sich eine Frau mit asiatischen Wurzeln durchsetzen: Yuh-Jung Youn wurde für ihren Part als aggressive Großmutter im Immigrantendrama “Minari” aus den Händen von Brad Pitt mit der Statuette gewürdigt. Nachdem sie die Gala in Südkorea stets im Fernsehen verfolgt habe, sei es nun umso surrealer, diese live zu erleben. “Ich glaube nicht an Wettbewerb”, zeigte sich die Gewinnerin konziliant.

Der Brite Daniel Kaluuya hatte für seine Rolle im schwarzen Bürgerrechtsdrama “Judas and the Black Messiah” die Statuette als bester Nebendarsteller entgegengenommen. Dabei hatte sich der 32-Jährige anfangs mit einem kleinen Gebet bei Gott bedankt. Kaluuya spielt in dem Film über die Black Panther Party den Aktivisten Fred Hampton. Er wurde bereits 2018 für seine Rolle in dem Horrorfilm “Get Out” für den Oscar nominiert.

Daniel Kaluuya für seine Rolle im schwarzen Bürgerrechtsdrama "Judas and the Black Messiah"APA/AFP

Gleich im Anschluss musste Österreichs kleine Oscar-Hoffnung, Jasmina Zbanics rot-weiß-rot-koproduziertes Bosnienkriegsdrama “Quo vadis, Aida?” sich in der Kategorie des Auslandsoscars geschlagen geben. Das Werk war von Bosnien-Herzegowina eingereicht worden, zog aber gegen Thomas Vinterbergs Trinkerparabel “Der Rausch” aus Dänemark in der Kategorie des besten internationalen Spielfilms den Kürzeren. (APA/red)

Yuh-Jung Youn mit Brad PittYuh-Jung Youn
Der Däne Thomas Vinterbergs Trinkerparabel für "Der Rausch"
Beste Filmmusik: H.E.R. (Mitte)