Informatiker dürften durchaus gefragt sein

Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien ist im Steigen, ebenso nach Gesundheits- und Pflegeberufen, und nach Experten für IT-Sicherheit ebenso. Davon geht zumindest das U.S. Bureau of Labor Statistics aus, wie die nun vorgelegten Zahlen zeigen, mit denen die erwartete Entwicklung der Arbeitsplätze in den USA von 2020 bis 2030 dokumentiert wird. Dabei zeichnen im wesentlichen dieselben Trends wie in Europa ab.

Die höchste Wachstumsrate (68,2 Prozent) weisen demnach Servicetechniker für Windkraftanlagen auf. An dritter Stelle befinden sich Installateure für Solaranlagen mit einer Rate von 52,1 Prozent. Es handelt sich dabei aber um relativ kleine Berufsgruppen, in Summe schaffen beide zusammen nur etwa 11.000 neue Arbeitsplätze.

9 der 20 am schnellsten wachsenden Berufe in den USA sind im Gesundheits- und Pflegewesen angesiedelt. So liegen etwa Krankenpfleger mit einem Wachstum von 52,2 Prozent an zweiter Stelle, und Physiotherapeuten mit 35,4 Prozent auf Platz fünf. Ein offensichtlicher Grund: Die geburtenstarken Jahrgänge werden älter, chronische Krankheiten nehmen zu. Epidemiologen, Genetiker und Arztassistenten sollen auch besonders gefragt sein.

Ebenso steigen die Arbeitsplätze im Bereich der häuslichen Gesundheits- und Krankenpflege, die bei Routineaufgaben wie Baden und Füttern hilft. Hier werden mehr als eine Million neue Arbeitsplätze in den USA entstehen, fast 10 Prozent aller neuen Arbeitsplätze zwischen 2020 und 2030. Leider ist hier auch die Bezahlung besonders schlecht.

Ein hohes Wachstum wird auch für Computer- und Mathematikberufe erwartet. Speziell in den Bereichen IT-Sicherheit und Softwareentwicklung dürfte die Nachfrage stark steigen, auch weil immer mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten.

Tiertrainer sollen übrigens auch immer mehr gefragt sein.

In Summe sollen zwischen 2020 und 2030 11,9 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, was einer allgemeinen Wachstumsrate von 7,7 Prozent entspricht.

Die Online-Plattform “Visual Capitalist” hat auch die 20 am schnellsten sinkenden Arbeitsplätze herausgesucht. 8 davon sind im Bereich Büro- und Verwaltungsdienstleistungen angesiedelt. “Dies könnte Anlass zur Besorgnis sein, da diese Kategorie derzeit fast 13 Prozent der Beschäftigung in den USA ausmacht”, unterstreicht das Magazin.

Stark rückläufig sind demnach unter anderem die Arbeitsplätze von Schreibkräften, Mitarbeitern der Parkraumüberwachung, Betreibern von Kernkraftwerken, Telefonisten, Uhrmachern, Zeitungs- und Straßenverkäufern, Rechtsanwaltsgehilfen, Floristen, Sekretären und Verwaltungsassistenten der Geschäftsleitung und Telefonverkäufern. In vielen Fällen dürfte die Automatisierung die Hauptursache sein. So wird zum Beispiel Software, die automatisch Audio in Text umwandelt, den Bedarf an Schreibkräften verringern.

Telefonisten müssen zwar oft höflich sein, dennoch scheint die Nachfrage nach ihnen zu sinken

Während die am stärksten rückläufigen Berufe in der Regel im unteren Gehaltsbereich angesiedelt sind, gibt es einen Ausreißer: Bei den Betreibern von Kernkraftwerken, die mehr als 100.000 Dollar verdienen, wird die Zahl der Arbeitsplätze mit minus 33 Prozent stark zurückgehen. Seit den 1990er Jahren wurden keine neuen Kernkraftwerke mehr eröffnet, und die Kernkraft steht in starker Konkurrenz zu den erneuerbaren Energiequellen.

Die Zusammensetzung der Beschäftigung wird sich in Summe ändern. Während zum Beispiel die Zahl der Arbeitsplätze in der Produktion zurückgeht, gibt es neue Möglichkeiten für “Programmierer von numerisch gesteuerten Werkzeugen”. Diese Arbeitnehmer entwickeln Programme zur Steuerung der automatisierten Anlagen, die Materialien verarbeiten.

Viele der am schnellsten wachsenden Arbeitsplätze sind zwar besser bezahlt, erfordern aber in der Regel auch eine höhere Ausbildung.