“Wir werden im März bei der Zahl der illegalen Einreisen eine gewaltige Steigerung gegenüber dem März des Vorjahres haben”, zitiert der Mitarbeiter des Innenministeriums aus den aktuellsten Asyl-Berichten der Exekutive. Der eXXpress soll seine Identität schützen: “Sie wissen ja, wie unangenehm das werden kann, wenn man die Wahrheit sagt.”

Drei Themenbereiche würden den Analysten im Innenministerium derzeit Sorgen bereiten, sagt der Informant: Erstens seien “noch immer 90.000 Migranten auf der Westbalkan-Route Richtung Norden unterwegs”. Also in Bosnien, in Serbien, in Griechenland. Das wären allerdings 50.000 weniger als noch im Vorjahr, berichtet der Beamte: “Ja, von den 140.000, von denen wir im Jahr 2020 wussten, dürften es 50.000 nach Österreich, Deutschland, Schweden oder in die Niederlande geschafft haben.” Natürlich ginge es auch um eine Zuwanderung in das Sozialsystem in diesen Staaten, allerdings: “Die meisten dieser Migranten wollen wirklich arbeiten, um an einen gewissen Wohlstand zu kommen.”

 

Griechenland verweigert den Migranten fast vollständig den Zugang zu Sozialleistungen.

Da wäre dann schon der zweite Themenbereich, der den österreichischen Behörden Sorgen bereitet: Die Griechen verweigern den Migranten fast vollständig den Zugang zu Sozialleistungen und auch zum Arbeitsmarkt. “Deshalb haben wir jetzt verstärkt einen Zustrom von in Griechenland subsidiär Schutzbedürftigen nach Österreich und Deutschland”, schildert der Ministeriums-Insider die aktuelle Situation.

Migranten nennen es "The Game"

Und noch ein drittes großes Thema wird Österreichs Migrationspolitik in den kommenden Wochen beschäftigen: Lässt Berlin weiterhin die Grenze Deutschlands zu Österreich so genau überwachen, wird die Zahl der Weiterreisen deutlich abnehmen. “Es bleiben wesentlich mehr Asylwerber bei uns – weil Österreich für sie auf ihrer Route das erste Land ist, das angenehme Bedingungen für den Erhalt von Sozialleistungen bietet”, erklärt dazu der Beamte des Innenministeriums.

Fazit: Die Zahlen illegaler Einwanderer werden jetzt speziell im März deutlich steigen. Die Prognose aus dem Ministerium: “Waren es im Februar noch Zuwächse um nur fünf Prozent, müssen wir jetzt mit einem 200-prozentigem Anstieg gegenüber dem März im Vorjahr rechnen. Wir hatten bereits die ersten Großaufgriffe von Migranten, weitere werden folgen.” Die Schleuser wären jetzt jedenfalls “hochaktiv”, die Einwanderungs-Routen hätten sich von Griechenland über Rumänien und Ungarn verlagert, viele werden es bis nach Österreich und Deutschland schaffen, meint der eXXpress-Informant: “Die Migranten nennen es ,The Game’ – irgendwann, selbst wenn es Monate dauert, sind sie dann bei uns.”

Deutschland hat die Kontrollen an seinen Grenzen verschärftAPA/dpa/Angelika Warmuth

Wird in Österreich zu wenig über das Thema Migration berichtet?