Anhand von Faktoren, die für den unternehmerischen Erfolg entscheidend sind, wurden in einer Studie die 75 besten Städte für Unternehmer evaluiert. Zu den Faktoren, die in die Bewertung einfließen, gehören unter anderem wirtschaftliche Freiheit, Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Gleichberechtigung oder Liquiditätshilfen durch den Staat. Die unternehmerfreundlichste Stadt der Welt ist der Studie nach London.

Einige Kriterien wurden bisher noch nie beachtet

Viele Faktoren wurden in anderen Studien bis jetzt noch nie berücksichtigt, wie beispielsweise die „Anzahl der Tage, die man braucht, um eine GmbH zu gründen.“ Hier schneidet das durch seine sozialistische Vergangenheit noch immer als bürokratisch verschriene Polen am schlechtesten ab – ganze 37 Tage muss man in Warschau im Schnitt bis zur Zulassung seiner GmbH warten. Am schnellsten kann man in Auckland, Neuseeland ein Unternehmen gründen – im Schnitt dauert dies nur 0,5 Tage.

In insgesamt vier Spalten werden die verschiedenen Faktoren aufgeteilt. Diese sind Infrastruktur, Technologie- und Digitalsektor, Import/Export und Finanzierung und Bootstrapping. Die Unterpunkte beschäftigen sich beispielsweise mit Liquidität, Markterschließung oder Arbeitslosengeld. Die Bewertung für die Chancen weiblicher Unternehmer bringt Interessantes zu Tage. Unter den Top 10 liegen die 7 besten Städte für weibliche Unternehmerinnen in den Vereinigten Staaten.

Südeuropäische Länder stark bei Corona-Hilfen

Auch der Corona-Faktor sagt viel über die verschiedenen Wirtschaftssysteme aus. Besonders in zentralistischen Ländern mit starkem Staat wie Italien und Frankreich werden die Corona-Hilfen gut bewertet. Auf mehr Eigeninitiative setzten während der Krise hingegen Island, Norwegen und Estland, die bei dieser Kategorie am schlechtesten abschneiden.

In der Kategorie Technologie- und Digitalsektor schneidet wenig verwunderlich London mit Abstand am Besten ab, am zweiten Platz ist New York. Noch etwas Aufholen könnten hingegen südeuropäische Städte wie Florenz, Nizza und Marseille.

Wien punktet mit wirtschaftlicher Freiheit, ein großes Minus ist die Bürokratie

Wien, das auf Platz 42 der besten Städte für Unternehmer liegt, punktet besonders mit einem sehr guten Zugang zu internationalen Märkten. In der Kategorie „wirtschaftliche Freiheit“, die sich mit monetärer Freiheit sowie Handels- und Investitionsfreiheit beschäftigt, erhält die österreichische Hauptstadt ihre beste Bewertung und schafft es auf Platz 12.

Bei den Liquiditätshilfen während der Coronazeit liegt Wien weit abgeschlagen auf Platz 51, hinter Städten wie Neu Delhi, Moskau und Sao Paulo. Auch die österreichische Bürokratie schlägt sich sehr negativ nieder, hier liegt Wien mit einer durchschnittlichen Dauer von 21 Tagen auf Platz 68 von 75.