Die Erinnerung an das Frachter-Desaster von März ist noch frisch, da zeichnet sich schon das nächste am Horizont ab – und zwar am selben Ort, und mit dem selben Schiff! Denn das mittlerweile unrühmlich zu weltweiter Berühmtheit gekommene Container-Schiff “Ever Given”, das im Juni sechs Tage den Suezkanal blockierte, ist wieder auf der wichtigen Wasserstrasse zwischen Asien und Europa unterwegs. Diese Tatsache sorgt für viele schlotternde Knie.

Denn falls irgendetwas schief gehen sollte, steht wieder viel Geld auf dem Spiel: An einem einzigen Tag passieren normalerweise Waren im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar den Suezkanal – das sind 400 Millionen US-Dollar pro Stunde: “Einmal durch den Suezkanal durchzufahren, kostet je nach Schiff und Transportgewicht über 100’000 Franken”, erklärt sagt Stefan Legge, Volkswirtschafter ist Projektleiter und Dozent an der Uni St. Gallen gegenüber “blue news”.

Bleibt nur zu hoffen, dass die “Ever Given” nicht zur Wiederholungstäterin wird und beim zweiten Anlauf durch den Suezkanal alles glatt läuft. Damit so etwas künftig nicht mehr passieren kann, hatte Präsident Abdel Fattah al-Sisi nach der Freilegung des Frachters eine Erweiterung der Wasserstrasse angekündigt. Die Arbeiten dafür sind bereits in vollem Gange: Sie sind im Mai gestartet und sollen innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein.