Es ist ein weiterer Rückschlag für die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Tokio. Eine neue Umfrage hat ergeben: Fast 60 Prozent der Japaner wünscht eine Absage der Spiele, weniger als drei Monate vor der Eröffnung der Spiele.

Verlängerter Ausnahmezustand wegen Virus-Varianten

Japan hat den Ausnahmezustand in Tokio und einigen anderen Regionen bis Ende Mai verlängert, nachdem die Anzahl der Covid-19-Fälle durch neue, ansteckendere Virus-Varianten weiter angestiegen ist. Den Warnungen des medizinischen Personals zufolge ist die Gesundheitsversorgung in einigen Gebieten am Rande des Zusammenbruchs.

Die Olympischen Spiele, die wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben wurden, sollen am 23. Juli eröffnet werden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Organisatoren bestehen darauf, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Athleten und anderer Besucher sowie der nervösen japanischen Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Der Großteil wünscht Absage oder Aufschub

Die Umfrage, die zwischen dem 7. und 9. Mai von der konservativen japanischen Tageszeitung “Yomiuri Shimbun” durchgeführt wurde, ergab, dass 59 Prozent der Befragten eine Absage der Spiele wünschten, während 39 Prozent sagten, sie sollten stattfinden. “Verschiebung” wurde nicht als Wahlmöglichkeit angeboten.

Eine andere Umfrage, die am Wochenende von TBS News durchgeführt wurde, ergab, dass 65 Prozent der Befragten die Spiele absagen oder erneut verschieben wollen, wobei 37 Prozent für eine komplette Absage der Veranstaltung stimmten und 28 Prozent eine weitere Verschiebung forderten. Eine ähnliche Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo vom April ergab, dass 70 Prozent die Olympischen Spiele absagen oder verschieben wollen.