Auf Initiative von Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) ist eine sogenannte einheitliche Länderstellungnahme auf den Weg gebracht worden, in der es darum geht, den Schutzstatus des Wolfes zu senken. Das hat auch die EU-Kommission vorgeschlagen. Demnach sei der Bund, insbesondere Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) “jetzt auch formal daran gebunden, diese Position im EU-Rat zu unterstützen”, hielt Pernkopf am Freitag in einer Aussendung fest.

Der Bund habe Länderpositionen zu vertreten

“Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, aber er bedroht Nutztiere und die Alm- und Weidewirtschaft sowie das Sicherheitsgefühl vieler Menschen. Er muss daher rasch und unbürokratisch vertrieben, vergrämt oder auch entnommen werden dürfen,” so der niederösterreichische Landesvize. Dem Vorschlag der EU-Kommission müssten nun auch die Mitgliedsstaaten zustimmen.

Pernkopf verwies in der Causa auf aktuelle juristische Gutachten, die klar ergeben würden, dass der Bund die Länder-Position zu vertreten habe. Jagd- und Naturschutzagenden seien Länderkompetenz, daher sei Ministerin Gewessler an diese einheitliche Länderstellungnahme gebunden, müsse diese Position im EU-Rat unterstützen und einer Senkung zustimmen.

Will Wölfe zum Abschuss freigeben: Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP)

Der Wolf bedroht das Sicherheitsgefühl

Der Wolf sei in vielen Teilen Österreichs “oft zum Leidwesen anderer Tierarten und zur Bedrohung des Sicherheitsgefühls” wieder heimisch geworden. Die Nutztierverluste seien allein von 2021 auf 2022 von 849 auf 1780 rasant angestiegen. Derzeit sei der Wolf im Anhang II (streng geschützte Tierart) des Berner Artenschutz-Übereinkommens gelistet. Am 20. Dezember 2023 habe die Kommission nach eingehender Analyse einen Vorschlag für einen Beschluss des Rates vorgelegt, mit dem eine Änderung des Berner Übereinkommens angestrebt und der Schutzstatus von Anhang II auf Anhang III gesenkt werden soll, erinnerte Pernkopf.

Sollen Wölfe geschützt werden?