So weit sind wir schon (wieder) gekommen: Die Israelitische Kultusgemeinde warnt aktuell alle Mitglieder und auch sämtliche Teilnehmer an der heute stattfindenden Gendenkveranstaltung auf dem Ballhausplatz in Wien, am Weg dorthin keine israelischen Fahnen offen zu tragen.

Österreichs jüdische Community befürchtet offenbar, dass es in der Wiener Innenstadt zu Übergriffen auf Juden kommen kann, wenn diese offen ihre Solidarität mit Israel zeigen. Die Sorge ist absolut nicht unberechtigt: Immerhin lässt die Polizei Wien zu, dass nur 850 Meter von der Gedenkveranstaltung für die aktuell von palästinensischen Terrorbanden ermordeten und verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder eine Große-Demo der Unterstützer der Palästinenser stattfinden darf – nämlich mitten in Wien, auf dem Stephansplatz.

Warnung: Das Zeigen von Israel-Fahnen sei in Wien wieder riskant.

Gedenkveranstaltung mit Nehammer und Kogler

Und diese Gruppierung, die zur Demo pro Palästina aufgerufen hat, macht gar keinen Hehl daraus, was sie will: Sie möchte eine Auslöschung des Staates Israel, das steht sogar auf dem Plakat, mit dem für die Protestveranstaltung geworben wird.

Klar, dass jeder, der lesen kann, weiß, was passieren kann, wenn Antisemiten nur 850 Meter von einer jüdischen Gedenkveranstaltung entfernt eine Groß-Demo abhalten dürfen. Die Führung der Exekutive kann – sollte es zu Ausschreitungen kommen – jedenfalls nicht sagen, dass nicht eindringlich von gewissenhaften Medien wie dem eXXpress vor dieser hochbrisanten Situation gewarnt worden ist.

Ab 18.30 Uhr wird die Kultusgemeinde mit zahlreichen Ehrengästen der nun beim Terrorangriff der Hamas getöteten Israelis am Ballhausplatz gedenken – die Polizei wird diese Veranstaltung hoffentlich in einem weiten Umkreis abschirmen.

Unter den Rednern sind: IKG Präsident Oskar Deutsch, Mercedes Echerer für Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der Botschafter des Staates Israel David Roet, Bundeskanzler Karl Nehammer, Vizekanzler Werner Kogler, Oberrabbiner Jaron Engelmayer und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig.

Das Plakat zur Palästinenser-Demo - ganz unten: Der Code, mit dem die Auslöschung Israels gefordert wird.