Es war der perfekte Diebstahl – bis der Täter sich selbst verriet. Beinahe zehn Jahre lang hab das Verschwinden von mehr als 30 Kunstobjekten ihren rechtmäßigen Besitzern sowie der Exekutive Rätsel aufgegeben: Die wertvollen Kunstgegenstände verschwanden zwischen Ende 2012 und März 2013 – und blieben bis zum Vorjahr verschollen. Nun wurden nicht nur die Gegenstände, sondern auch der für ihr Verschwinden Verantwortliche gefunden: Es handelte sich um jenen Speditionskaufmann, welcher die Lagerräumlichkeiten an die Firma Kunsttrans, aus dessen Verwahrung die Gegenstände entwendet wurden, vermietet hatte.

Dieb überführte sich selbst

Jahrelang kam ihm niemand auf die Schliche – bis er sich im Vorjahr dazu entschied, die Kunstgegenstände veräußern zu wollen. Er stellte eine Anfrage beim Auktionshaus Sotheby’s – dieses zeigte Interesse, kündigte allerdings eine in einem solchen Fall übliche Due-Diligence-Überprüfung an. Dieser wollte der Dieb zuvorkommen und informierte sich unter falschem Namen selbst, ob seine Gegenstände als gestohlen gemeldet seien – und lenkte so die Aufmerksamkeit von Ermittlern auf sich und überführte sich selbst.

Versicherungen deponierten Schadenersatzansprüche in Höhe von mehr als einer Million Euro

Vergangene Woche wurde der 45-jährige Familienvater nun am Wiener Landesgericht für Strafsachen wegen schweren Diebstahls zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt. Zusätzlich könnten den Mann aber noch einige Zivilverfahren erwarten – wie der “Standard” berichtet, haben die Anwälte der involvierten Versicherungen der Betroffenen Schadensersatzansprüche in Gesamthöhe von mehr als einer Million Euro deponiert.