Die deutsch-schweizerische Menschenrechtsorganisation Libereco kritisiert einige Unternehmen: :Sie würden “die Kriegspropaganda der russischen und weißrussischen Regierungen” mitfinanzieren. “Wir fordern, dass alle westlichen Unternehmen ihre Werbung in diesen Medien umgehend beenden”, sagte der Präsident von Libereco Schweiz, Lars Bünger, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Prominentestes Beispiel ist Coca-Cola: Das Unternehmen hatte zwar bereits Anfang März angekündigt, seine Produktion in Russland einzustellen und auch nicht sein namensgebendes Getränk zu bewerben. Aber “Dobrij Sok” (“Guter Saft”) wird immer noch von Coca Cola HBC abgefüllt und in den russischen Handel geliefert. Andere Unternehmen seien laut Libereco die US-Banken Goldman Sachs und JP Morgan, Servier, Lactalis und Ipsen aus Frankreich, die niederländische Prosus, Grindeks aus Lettland sowie Tele2 aus Schweden beobachtet.

Beim letzten Unternehmen aus Deutschland, das noch aktiv ist, handle es sich um “Dr. Theiss Naturwaren“. Das Unternehmen aus Homburg berief sich auf vertragliche Verpflichtungen und meinte gegenüber dem RND: “Die Bevölkerung in Russland wird mit Gesundheitsprodukten für Erwachsene und vor allem für Kinder versorgt.” Man beobachte und bewerte die Entwicklung fortlaufend.

Von 40 Unternehmen vor dem Krieg seien nur noch rund zehn im russischen Staatsfernsehen aktiv.