Tennis-Superstar Novak Djokovic feiert zum siebenten Mal den Sieg in Wimbledon. Der Serbe holte seinen insgesamt 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. Djokovic bezwang den ungesetzten Herausforderer Nick Kyrgios am Sonntag in einem emotionalen und hochklassigen Finale mit 4:6,6:3,6:4,7:6(3). Für Djokovic war es der vierte Titel beim Rasen-Klassiker in Serie. “Ich habe keine Worte mehr, was dieses Turnier und diese Trophäe für mich bedeutet. Jedes einzelne Mal wird es immer bedeutender und spezieller”, schwärmte Djokovic und gratulierte auch dem Australier. “Du hast gezeigt, warum du einer der besten Spieler der Welt bist.”

Die Beziehung zwischen den beiden Tennis-Stars war nicht immer harmonisch. Erst in diesem Jahr besserte sich die Beziehung, als Kyrgios Djokovic nach seiner verweigerten Einreise zu den Australian Open unterstützt hatte. “Ich habe nie gedacht, dass ich so viele nette Sachen über dich sage. Jetzt ist es offiziell eine Bromance. Hoffentlich ist es der Beginn einer wunderbaren Beziehung.”

Djokovic verwandelte nach 3:01 Stunden seinen dritten Matchball. In der ewigen Bestenliste bei Grand-Slam-Erfolgen liegt er nur noch einen Titel hinter dem 22-maligen Sieger Rafael Nadal. Der Spanier hatte verletzt auf sein Halbfinale gegen Kyrgios verzichten müssen. Djokovic überholte aber den Schweizer Roger Federer. Bereits vor dem Spiel kündigte sich ein emotionales Spiel an.

Kyrgios bringt sich selbst aus dem Rhytmus

Kyrgios wiederum brachte sich durch ewige Diskussionen mit Schiedsrichtern, Zusehern und seinen Anhang selbst aus dem Rhytmus. Der Australier fiel in sein altbekanntes Muster zurück. Dabei wechselten sich Genie und Wahsinn bei Kyrgios ab. Einerseits wusste der Australier mit Schlägen durch die Beine und seinem Aufschlag mit bis zu 218 Stundenkilometern die Zuseher zu begeistern. Allerdings ließ sich Nick Kyrgios auf eine Privatfehde mit einer Zuseherin ein, die angeblich betrunken war. Kyrgios forderte den Rauswurf. Außerdem haderte er mit seiner Box.

Dennoch zeigte sich Kyrgios nach der Niederlage als wahrer Sportsmann und gratulierte Novak Djokovic zum Sieg: “Er ist eine Art Gott. Ich denke, ich habe ganz gut gespielt.” Am Ende bedankte er sich sogar bei den Unparteiischen: “Ihr wisst, ihr und ich habt eine schwierige Beziehung.”

Kyrgios konnte nach einem starken Beginn den ersten Satz für sich entscheiden. Doch er leistete sich immer wieder unerzwungene Fehler. So kam Djokovic zurück. Der vierte Satz wurde zum Nerven-Krimi. Kyrgios stabilisierte sich wieder, beide Spieler blieben lange bei eigenem Aufschlag konstant. Bei 5:6 und 30:30 musste Djokovic zittern. Er schaffte es in den Tie-Break und behielt am Ende die Nerven.