Russland hat die fälligen Zahlungen an Investoren zweier Fremdwährungsanleihen in Rubel statt in Dollar geleistet. Die Überweisung der insgesamt 649,2 Millionen Dollar (594,8 Millionen Euro) an die Gläubiger könne in Dollar nicht getätigt werden, teilte das Finanzministerium am Mittwoch in Moskau mit. Grund dafür sei die Weigerung einer namentlich nicht genannten ausländischen Bank, den Auftrag abzuwickeln.

Rubelzahlungen können konvertiert werden

Daher werde nun erwogen, den ausländischen Inhabern der beiden bis 2022 und 2042 laufenden Staatsanleihen zu gestatten, Rubelzahlungen in Fremdwährungen zu konvertieren.

Russland droht historische Staatspleite

Die USA hatten zuvor den wirtschaftlichen Druck auf Russland wegen der Invasion erhöht. Sie bringen Moskau einer historischen Staatspleite damit näher. Das Finanzministerium in Washington hinderte die russische Regierung daran, die fälligen Zahlungen an ihre Gläubiger aus den bei US-Banken gehaltenen Devisenreserven zu leisten. Die von der russischen Zentralbank gehaltenen Reserven waren nach Kriegsbeginn eingefroren worden, doch durfte Moskau bis jetzt für Zahlungen auf in Dollar lautende Staatsanleihen noch darauf zurückgreifen.

Mit der Blockade soll der Kreml zu einer Entscheidung gezwungen werden: Die Dollar, auf die er im Inland zugreifen kann, entweder für Zahlungen an seine Gläubiger zu nutzen oder für andere Zwecke wie die Finanzierung des Kriegs einzusetzen.