Aufatmen in der Tennis-Welt: Nachdem Österreichs unangefochtener Tennis-Star Dominic Thiem nach Knieverletzung, Krise und großem Rätselraten für besorgte Gesichter bei seinen Fans gesorgt hatte, wird nun hoffentlich endlich alles wieder gut. Nur noch wenige Tage dauert es, dann kehrt der Ausnahmeathlet Anfang Mai,  nach sieben Wochen Spielpause, auf die ATP-Tour zurück.

Bislang war 2021 ein sehr hartes Jahr für den US-Open-Sieger, der sich einerseits durch eine Knieverletzung, andererseits auch von mangelnder Motivation angeschlagen, gezwungen sah die Notbremse zu ziehen und sich darum in den vergangenen Wochen zurück gezogen hatte. Nun steht aber das große Comeback an: Ab kommendem Sonntag, dem 2. Mai, will die Nummer 4 der Tennis-Weltrangliste beim Masters-1000-Event in Madrid (ab 2. Mai) will der Weltranglisten-Vierte sich wieder in Höchstform präsentieren und seinen Erfolgslauf der letzten Jahre fortsetzen.

Thiem zeigt sich fest entschlossen, in Madrid an frühere Top-Erfolge anzuknüpfenDominic Thiem / Instagram

Große Motivation & Hunger nach Erfolg

Seit zwei Wochen bereitet sich Thiem gemeinsam mit seinem Trainer auf das Tour-Comeback vor, in einem TV-Interview mit dem ORF berichtet er von Fortschritten aber auch, dass die Pause nicht ganz unbemerkt an ihm vorüber gegangen ist: “Das merkst natürlich in den ersten Tagen, sowohl bei den Schlägen als auch körperlich. Die ersten paar Tage waren richtig hart. Der ganze Körper hat wehgetan, die Schläge haben nicht gepasst. Aber nach ein paar intensiven und langen Trainingstagen ist das richtig schnell zurückgekommen”, so das Tennis-Ass, das sich davon aber nur weiter anspornen lässt: “Jetzt komme ich schön langsam in den Zustand, in dem ich wieder bereit bin für Matches auf hohem Niveau.”

Thiem zeigt sich generell so motiviert und “hungrig” nach Erfolg wie selten zuvor – der French Open in Paris, die in knapp einem Monat beginnt und gleichzeitig auch sein großes Saisonziel darstellet, blickt er entschlossen entgegen: “Das hat den ganzen Prozess auch beschleunigt. Solche Phasen wie in den letzten Wochen und Monaten sind, glaube ich, ganz normal bei jedem Mensch wahrscheinlich und vielleicht noch ein bisserl verschärft bei Hochleistungssportlern”, so Thiem und ergänzt: “Das Level im Spitzensport ist so hoch. Wenn man da nicht ganz da ist, dann wirkt sich das sofort auf die Ergebnisse aus.”

Training im Schatten der Knieverletzung

Thiem wirkt, als könne ihn nichts aufhalten – als einziger möglicher Stolperstein zeigen sich die Nachwirkungen seiner Verletzung: Der Tennis-Star hat immer noch Probleme mit seinem linken Knie, das ihn auch zur Absage in Belgrad gezwungen hatte. Eine angeborene Hautfalte ( die er übrigens in beiden Kniegelenken hat, Anm.) hatte ihm im schon im vergangenen Schmerzen auf der rechten Seite bereitet, nun plagt ihn dasselbe Problem, nur links. Doch davon lässt Thiem sich nicht irritieren, wie er gegenüber dem ORF versichert: “Es kann nichts passieren, egal wie sehr ich belaste. Es kommen nur nach zwei, zweieinhalb Stunden intensivem Training die Schmerzen, aber das ist okay. Wenn ich jetzt auf die Matches blicke, da ist ja noch mehr Adrenalin im Spiel. Generell wird es auch von Tag zu Tag besser. ”

Entsprechend optimistisch hofft der Ausnahmesportler, bei seinen nächsten Matches ganz schmerzfrei zu sein, auch über die Fortschritte im Training kann er nur gutes berichten: “Ich spiele wieder richtig gut, ich bewege mich auch gut. Körperlich habe ich ein bisserl abgebaut. Aber sobald ich wieder richtig motiviert war, ist es dann richtig schnell gegangen.”

Nach einem (auch verletzungsbedingten) Motivationstief ist der US-Open Sieger wieder erfolgshungrigDominic Thiem / Instagram

Thiem-Trainer: "Wenn er so drauf ist, ist er imstande, Großes zu leisten"

“Eine Riesenstütze” ist Thiem auf seinem Weg zum großen Comeback auch sein Coach Nicolas Massu, der seit zwei Wochen wieder in Wien weilt und bei seinem Schützling eine “tägliche Verbesserung” sieht: “Es ist immer einfach, nah an deinem Schützling zu sein, wenn alles gut läuft. Aber wenn sich die Dinge anders anfühlen, auch die Erfolgserlebnisse ausbleiben – das ist der Moment, wo du für deinen Spieler da sein musst”, so der Chilene gegenüber dem ORF.

Und da ist er für Thiem, und fördert ihn vor allem, in dem er ihn in gesundem Ausmaß fordert. Die beiden steigern täglich die Trainingsintensität, und das mit großem Erfolg: “Seit ich vor zwei Wochen hier angekommen bin, sehe ich den normalen Dominic. Er trainiert unglaublich, jetzt müssen wir daran arbeiten, seine Trainingsleistung in die Matches umzusetzen. Wenn er so drauf ist, ist er imstande, Großes zu leisten”, berichtet Massu begeistert.