Mit Kritik sparte der Kurzzeit-SPÖ-Vorsitzende nach dem Parteitagsfiasko nicht: Es ist „beschämend“ und ein „Tiefpunkt“, meinte er bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Eisenstadt. Nicht einmal das Auszählen der Stimmzettel ist gelungen. Doch er akzeptiere das Ergebnis: „Es ist eine Entscheidung getroffen worden und die muss man akzeptieren. Die Wähler – die Delegierten – haben immer Recht.“

Ebenso unterstrich der burgenländische Landeshauptmann: „Ich bin dagegen, dass der Parteitag wiederholt werden soll. Irgendwann muss Schluss sein.“

„Befinden uns in keinem guten Zustand. Aber: Es kann nur besser werden“

Dass solche Forderungen aufkommen könnten, war zuvor gemutmaßt worden. Immerhin war es ein beispielloses Debakel, das die SPÖ-Wahlkommission zu verantworten hat. Die Stimmen Babler und Doskozils wurden schlicht vertauscht. Nur durch einen Zufall ist der Fehler nachträglich überhaupt aufgedeckt worden.

Das alles ließ Zweifel am gesamten Prozedere aufkommen. Doch Doskozil winkte ab: „Es steht ein Ergebnis fest, das geprüft wurde.“ Nun sei Andreas Babler am Zug: „Wir befinden uns in keinem guten Zustand. Aber man kann es auch anders formulieren: Es kann nur besser werden.“

Nun liege es an Andreas Babler „die Partei jetzt zu einigen“

Babler und er seien zwei unterschiedliche Typen, auch vom Auftreten her. „Ich bin eher sachbezogen, pragmatisch. Er ist der emotionalere Typ und hat mehr Stimmung in den Parteitag hineinbringen können.“ Ob Bablers enthusiastische Rede ausschlaggebend war, wollte Doskozil nicht beurteile: „Die Delegierten wussten wohl großteils schon vorher, wem sie ihre Stimme geben.“

Nun liege es an Andreas Babler „die Partei jetzt zu einigen“.  Er werde „die Geschicke leiten. Er wird sich die Personalie zurecht legen.“ Doskozil nochmals mit Blick auf sich: „Ich weiß, wie meine Rolle sein muss. Die kann und wird nicht auf Bundesebene sein.“ Fazit: „Der neue Parteivorsitzende heißt Andreas Babler. Es ist seine Entscheidung, die Gremien einzuberufen. Er wird sich was überlegen.“