Der Wirtschaftswissenschafter Nouriel Roubini ist seinem Spitznamen „Dr. Doom“ wieder einmal gerecht geworden. In einem Interview mit Bloomberg erklärte der an der New York University lehrende Wirtschaftsprofessor, dass die USA in eine „schwere, lange, hässliche Rezession“ schlittern würden. Laut Roubini wird die Wirtschaftsflaute 2023 das ganze Jahr über andauern. Dass er mit seinen düsteren Prognosen zumeist richtig liegt, bewies „Dr. Doom“ vor allem im Vorfeld der Weltfinanzkrise 2008. So hatte er schon vier Jahre zuvor das Platzen der Immobilienblase als Auslöser der Finanzkrise vorhergesagt.

Trotz Zinserhöhungen wird Inflation nicht so rasch runtergehen

Obwohl die US-Notenbank Fed den amerikanischen Leitzins zur Bekämpfung der Inflation bereits auf 3,25 Prozent erhöht hat und dieses Jahr noch weitere Zinserhöhungen auf bis zu 4,25 Prozent zu erwarten sind, werde sie die Teuerungsrate nicht so rasch in den Griff bekommen, sagte Roubini. Die Fed peilt ein Inflationsziel von zwei Prozent an. Der Grund: Der anhaltende Krieg in der Ukraine und Chinas Zero-Covid-Politik heizen auch in den USA die Kosten weiter an. Dies wiederum drückt auf das Wirtschaftswachstum.

Dass eine Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft auch Auswirkungen auf die globale Ökonomie haben wird, ist für Roubini ebenfalls eine Gewissheit. Und hat sich die Rezession erst einmal in der Welt ausgebreitet, werden laut Roubini auch alle möglichen wirtschaftlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur ins Leere gehen. Zu hoch sind bis dahin nämlich die Schulden der Regierungen, weshalb sie für Konjunkturmaßnahmen schlichtweg keine Finanzmittel mehr haben werden, so Roubini.

Es wird wohl auch einen Absturz der Aktien geben

Anleger sind gewarnt: Aktien werden in die Tiefe stürzen

Kommt es zu der von Roubini vorausgesagten schweren, langen Rezession könnte der US-Börsenindex S&P 500, der die 500 größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen umfasst, um bis zu 40 Prozent fallen. Überhaupt würden Aktien und andere Vermögenswerte „10, 20 oder 30 Prozent“ an Wert verlieren, sagte Roubini. Aus diesem Grund rät der Wirtschaftsexperte vom Kauf von Aktien zurzeit eindringlich ab.