Auf die Spur der Bande kamen die Ermittler über einen rumänischen Parfumdieb, der in Parkanlagen im Bezirk Braunau gedealt hat. Als feststand, dass der Mann Mitglied einer organisierten Drogenbande aus dem rumänischen Zentralraum ist, richtete die Polizei im Herbst 2023 die sogenannte Arbeitsgruppe “Aroma” ein und legte nach und nach die gesamte Struktur der Bande offen. Sie soll insgesamt mehr als 100 Kilogramm Suchtgift mit einem Straßenverkaufswert von über zwei Millionen Euro in Umlauf gebracht haben.

Die führenden Köpfe des Netzwerks quartierten sich zur Abwicklung ihrer Geschäfte in einem Hotel im Bezirk Braunau ein. Ihre Ware – Marihuana, Cannabisharz und Kokain – das kiloweise von Spanien und Tschechien ins innviertel geschmuggelt wurde, bunkerten sie in Wohnungen in Braunau und Ried. Verkauft wurde das Suchtgift schließlich von mehreren minderjährigen, rumänischen Subdealern in Ried, Braunau und Mattighofen. Wobei der Jüngste von ihnen erst 15 Jahre alt ist. Das eingenommene Geld mussten sie wöchentlich den Bandenbossen abliefern, so die Polizei.

Einige Täter bereits verurteilt, der Rest sitzt in U-Haft

Seit Herbst 2023 wurden sukzessive die fünf führenden Mitglieder der Bande und zwölf Subdealer festgenommen. Den Haupttäter fassten die Ermittler mithilfe eines europäischen Haftbefehls in Rumänien. Er wurde mittlerweile nach Österreich ausgeliefert. Mehrere Dealer wurden bereits rechtskräftig verurteilt und sitzen hinter Schloss und Riegel, einige sind noch in Untersuchungshaft.

Im Zuge der Ermittlungen gingen auch drei weitere Dealer in der Stadt Braunau ins Netz. Ein 64-jähriger Selbstständiger hatte mit seinem 50-jährigen Angestellten seit 2020 in Szene-Lokalen mit Kokain gehandelt, das ein Berliner (55) mit einem speziell präparierten Auto nach Braunau schmuggelte. Fast 50 Kilogramm Drogen wurden in der Wohnung des Ältesten für den Weitertransport eingelagert und ein großer Teil in Braunau verkauft. Das Trio wurde in die Justizanstalt eingeliefert.

Drogenhandel aus dem Gefängnis organisiert

Auch Kriminalisten aus Kärnten und der Steiermark haben einen großen, international agierenden Drogenring gesprengt. Im Zuge der Operation “Samo Jako” wurden 23 Personen festgenommen. Sie sollen Suchtgift im Wert von 5,2 Millionen Euro verkauft haben, unter anderem 40 Kilogramm Kokain, 17 Kilogramm Heroin, 19 Kilogramm Cannabis, drei Kilogramm Speed und mehr als 1000 Ecstasytabletten, teilte die Polizei am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit.

Organisiert wurden die Drogengeschäfte von zwei Häftlingen aus der Justizanstalt Graz-Karlau. Die Ermittler betonten die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden, auch mit der Justizanstalt und der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen hatten die Kripo über ein Jahr lang beschäftigt.

Teile der im Zuge der Operation "Samo Jako" sichergestellten Waffen und DrogenAPA