Martin Busch von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erklärt: “Jede fünfte Person raucht täglich, das sind 1,6 Millionen Menschen.” Aber bei Jugendlichen geht der Zigarettenkonsum zurück. Dennoch ist Tabakrauchen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Mehr als die Hälfte der Raucher denkt ans Aufhören, aber neue Nikotinprodukte wie Beutel und E-Zigaretten werden beliebter – eine echte Gefahr. Die gute Nachricht: Jugendliche rauchen weniger. “Bei den 15-Jährigen hat sich der Anteil der Raucher seit 2003 mehr als halbiert”, so der Experte.

Auch bei Alkohol ist Österreich ein “Hochkonsumland”, sagt Julian Strizek (ebenfalls Kompetenzzentrum Sucht/GÖG). Er warnt: “Wir trinken viel – im europäischen Vergleich sind wir Spitze.” Etwa 15 Prozent der Bevölkerung trinkt gefährlich viel. Bei Männern liegt die Gefährdungsgrenze bei 60 Gramm Alkohol pro Tag (ungefähr eineinhalb Liter Bier oder drei Vierterln Wein), bei Frauen bei 40 Gramm (ein Liter Bier oder ein halber Liter Wein).

Zahl der Drogentote nimmt wieder zu

Cannabis ist die beliebteste illegale Droge, aber Heroin dominiert die Szene der harten Drogen. Etwa 35.000 bis 40.000 Menschen in Österreich sind opioidabhängig. Über die Hälfte der Personen mit risikoreichem Opioidkonsum befinden sich in Behandlung – ein großer Erfolg der österreichischen Suchthilfe.

Allerdings steigen die Drogentoten wieder an. 2022 starben 248 Menschen an Drogen, 2014 waren es nur 122. Besonders beunruhigend: Immer mehr junge Leute sterben an Überdosierungen. Eine mögliche Ursachen: Nachwirkungen der Pandemie, die suchtkranke Menschen besonders getroffen hat.