Der deutsche Drogerie-Riese dm hat auch in Österreich eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Inzwischen werden 400 Filialen von der Zentrale in Wals-Siezenheim (Salzburg) aus gesteuert, der Umsatz hat längst  die Schallmauer von einer Milliarde Euro durchbrochen. dm gehört bei den Verbrauchern zu den bekanntesten Namen des Landes.

Doch jetzt droht dem Diskonter großer Ärger. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat dm vor dem Landgericht Karlsruhe geklagt, weil die Werbung des Konzerns teilweise irreführend sei. Konkret geht es um die beliebten Eigenmarken des Drogerie-Giganten, die häufig das Label “klimaneutral” oder “umweltneutral” tragen. Sie sind dadurch etwas teurer, bei umweltbewussten Kunden jedoch umso beliebter. Die deutsche Umwelthilfe wirft dem jedoch eine Art “Greenwashing” vor, weil die Klimaneutralität wie bei anderen Unternehmen auch auf Umwegen erfworben wird. Bei dm beispielsweise aus Zertifikaten von einem Waldschutzprojekt in Peru.

"Umwelt-Produkte" werden jetzt abverkauft

Das Landgericht Karlsruhe gab den Klägern recht. Doch so eindeutig ist die Rechtslage nicht. In einem vergleichbaren Verfahren vor einem anderen deutschen Gericht bekam wiederum das beklagte Unternehmen (“Katjes”) recht.

Bis höchstrichterlich entschieden ist, wer nun wann mit “Klimaneutralität” werben darf, zog dm die Reißleine. Alle Eigenprodukte mit dem umstrittenen Umwelt-Label werden aktuell ausverkauft, bis zu einer  endgültigen Klärung keine neuen mehr in die Regale gestellt.