Während heuer im Februar auf der „Idex“, der „International Defence Exhibition & Conference“ – der weltweit größten Rüstungsmesse – die neuesten Versionen autonomer Kriegs-Drohnen vorgestellt wurden, setzt das österreichische Erfolgsunternehmen Schiebel auf unbemannte Hubschrauber für den friedlichen Einsatz. Mitte der 90er Jahre begann die Firma als Pionier mit der Entwicklung und Produktion von unbemannten Hubschraubern und kann ihr Image als Weltmarktführer mit dem unbemannten High-Tech Luftfahrzeug – dem CAMCOPTER® S-100 – auch heute erfolgreich auf diesen Bereich ausdehnen.

Der CAMCOPTER® S-100Schiebel

Der unbemannte Helikopter CAMCOPTER® S-100 benötigt weder Start- noch Landebahn, kann in enge Täler einfliegen, sich stationär im Luftraum aufhalten und bei starkem Wind sicher landen. Der unbemannte Helikopter findet nicht nur im militärischen, sondern auch im zivilen Bereich Anwendung. Mögliche Einsatzgebiete: Überwachung an Land und auf See, gefahrlose Minensuche aus der Luft, Schmuggel- und Schlepperbekämpfung, Rettungseinsätze bei Waldbränden, Lawinenkatastrophen und Überflutungen, Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände und vieles mehr.

"IAI Harop" wiederum ist ein reines Kriegsgerät

Ganz anders die „IAI Harop“, von Israel Aircraft Industires als reines Kriegsgerät entwickelt. Sie war eine der ersten sogenannten „herumhängenden Waffen“ („Loitering Weapons). Diese „Kamikaze Drohnen“ können bis zu sechs Stunden, beinahe lautlos, am Himmel schweben, sollen eine Reichweite von 1000 Kilometer haben und sind mit einer 23 Kilogramm-Bombe bestückt. Ist ihr vorher definiertes Ziel ausgemacht, stürzen sie sich wie aus dem Nichts auf feindliche Panzer, um ihn so zu zerstören.

Künstliche Intelligenz entscheidet wo die Bomben fallen

Jedoch werden auf der „Idex“ nicht nur sich selbst vernichtende Drohnen präsentiert sondern auch solche, die senkrecht starten und mittels Künstlicher Intelligenz ihre Ziele von alleine ausmachen, um dann Sprengkörper oder Lenkungsraketen selbsttätig abzufeuern. Genau das ist einer der zahlreichen Gründe, warum Experten die neue Generation von Kriegsdrohnen sehr kritisch sehen. Denn nun ist es endgültig möglich, dass sie komplett autonom vom Menschen agieren.

Als massive Bedrohungen werten Militärs auch die Tatsache, dass Drohnen im Schwarm angreifen können und eine Abwehr dadurch so gut wie unmöglich gemacht wird. Zudem kommt der Umstand, dass Panzer über keine technischen Mittel verfügen, um senkrecht von oben kommende Angriffe abzuwehren. Was in weiterer Folge den Drohnenherstellern ein neues Geschäftsfeld eröffnet: Nämlich neben der Weiterentwicklung der Kriegsflugkörper gleichzeitig auch Möglichkeiten zu deren Abwehr. Rüstungsexperten sind überzeugt davon, dass der „Krieg der Drohnen“ nicht mehr aufzuhalten und dass, das was sich bereits 2016 erstmalig in Berg Karabach ereignete, erst der Beginn war. Dort nutzte das aserbaidschanische Heer nämlich die unbemannten Flugkörper, um armenische Panzer anzugreifen und zu zerstören.

Das Harop-System beim StartIAI (Israel Aircraft Industries)

Drohnen bieten Schutz und Propaganda-Möglichkeit

Doch nicht nur die neue Möglichkeit der Zerstörung ist ein Aspekt, der aus Sicht kriegsführender Länder für den Einsatz von Drohnen spricht, sondern auch die Chance auf Bilder, welche der eigenen Kriegspropaganda dienen können. Die Operation „Desert Storm“ im Jahre 1991 hat diesbezüglich vollkommen neue Maßstäbe gesetzt, die, keine Frage, in den letzten 30 Jahren optimiert wurden. Durch den Einsatz lautloser Drohnen, deren Aufgabe nicht das Bombardement sondern die Übermittlung von Bildern ist, wird die Kriegspropaganda ebenfalls auf ein neues Level gehoben.