eXXpress-Leser kennen die Vorgeschichte: In Deutschland kursiert derzeit eine “Todesliste” für den Montag nach der Bundestagswahl. Den “250 größten Menschenfeinden” soll es laut dem Verfasser an den Kragen gehen. Gelistet sind neben allerlei Politiker, Prominenten, Ärzten und Journalisten auch neun Österreicher – darunter der Wiener Rechtsanwalt Florian Höllwarth. Er erreichte zuletzt größere Bekanntheit, weil er die Eltern der kleinen Leonie (13), die von vier afghanischen Asylbewerbern vergewaltigt und getötet worden ist, in der Amtshaftungsklage gegen die Republik vertritt.

Das anonyme Schreiben ist auf den 2. September datiert

Hat ihn dieses Engagement ins Visier der oder die mutmaßlich linksextremen Verfasser der Todesliste gebracht? Pikant: Höllwarth wird nicht nur namentlich genannt, auch sein Twitter-Konto wird an anderer Stelle noch einmal extra angeführt, obwohl sein Account lediglich 400 Follower hat und nur unregelmäßig bespielt wird.

Datiert ist das anonyme Schreiben samt Todesliste allerdings auf den 2. September, was vermuten lässt, dass der Rechtsanwalt in einer ganz anderen Angelegenheit den Zorn des Verfassers, der sich selbst “Ein Geimpfter” nennt, auf sich gezogen haben könnte. Ende August hatte er auf Twitter über eine Beschwerdeplattform berichtet, die er zusammen mit einem Kollegen ins Leben gerufen hat: “Alle, die eine 1G-Regel stört, haben nun sich der potentiellen ‘Beschwere der Massen’ anzuschließen.” Vielmehr dürfte es also sein Engagement gegen eine 1G-Regel sein, weswegen Höllwarth, der in Deutschland eigentlich nicht sonderlich bekannt ist, auf der Liste mit anderen Corona-Maßnahmen-Kritikern wie Popstar Nena gelandet ist. Eine Anfrage des eXXpress an ihn blieb bislang unbeantwortet.

"Viele Betroffene haben Angst"

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben bereits Kenntnis von der Liste und auch mehrere Betroffene gehen juristisch dagegen vor. Im eXXpressTV-Interview berichtete TE-Chefredakteur Roland Tichy (er steht ebenfalls auf der Liste), dass viele deswegen auch Angst hätten.