Die Dokumente waren wahrscheinlich kurz vorm Einmarsch der Amerikaner von Nazi-Funktionären in einer kleinen Spalte zwischen zwei Häusern versteckt. Die Organisation, um deren Dokumente es sich handelt, ist die Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), sagte Ralf Blank, Leiter des Hagener Stadtarchivs am Dienstag.

Dokumente hinter zerstörter Rigipsplatte

Kurz nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli hatte sie der Geschichtslehrer Sebastian Yurtseven bei Aufräumarbeiten in seinem Haus entdeckt. Sie klemmten in einer Wand, die zum Vorschein kam, als durch die Fluten eine Rigipsplatte zerstört worden war.

Funktionäre hatten Dokumente hektisch zwischen zwei Häuser geworfen

Nachdem sich unter den Dokumenten auch eine Stadtzeitung aus dem Jahr 1945 befand, kontaktierte Yurtseven das Hagener Stadtarchiv. Die NSV-Funktionäre hätten womöglich die Unterlagen ihrer Dienststelle im  hektisch in den rund 30 Zentimeter breiten Zwischenraum von zwei Häusern geworfen, als amerikanische Truppen im April 1945 nach Hagen einrückten.

Die NSV war zuständig für Kinderverschickungen, dokumentierte Schwangerschaften deutscher Frauen und betreute die Bevölkerung nach Luftangriffen.