Cornelia Hütter lässt die ÖSV-Damen jubeln! Die Steirerin gewann am Freitag den Super-G in 1:13,17 Minuten zur Freude des Heimpublikums den Auftakt des Speed-Triples in Zauchensee. Hütter setzte sich dabei vor der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (+0,09 Sekunden) und Lara Gut-Behrami aus der Schweiz (0,21) durch und feierte damit ihren insgesamt fünften Weltcupsieg. Die ÖSV-Läuferin beendete damit eine sieben Jahre dauernde Durststrecke der ÖSV-Frauen auf dem Heimschnee. Es war zudem der erste Weltcupsieg einer Österreicherin in dieser Saison.

Die Österreicherinnen dürfen sich überhaupt über ein tolles Heimspiel freuen. Ariane Rädler fuhr mit Startnummer 23 auf Rang sechs (+0,49). Unmittelbar dahinter landeten die Teamkolleginnen Mirjam Puchner (0,56) und Stephanie Venier (0,57). Nadine Fest stürzte hingegen schwer, als sie von der Linie abkam und in ein Tor hineinfuhr. Die Kärntnerin blieb länger liegen und hatte offensichtlich Schmerzen. Sie stand zwar wenig später wieder auf, wurde aber mit dem Hubschrauber abtransportiert und mit Verdacht auf eine Schulterverletzung ins Krankenhaus nach Schwarzach gebracht.

Starke Fahrt von Hütter vor 3500 Zuschauern

Zuvor war Hütter vor 3500 Zuschauern eine durchwegs starke Fahrt gelungen – Linie, Tempo und Risikobereitschaft passten. Die entscheidenden Hundertstel holte sie mit einem brillanten Finish heraus. “Ich habe gemerkt, dass mein Ski so richtig lässig gefahren ist. Ich habe dann zwischen den Toren die Beschleunigung gesucht”, erklärte das ÖSV-Ass im ORF-Interview. “Unten habe ich die Linie halten und Tempo aufnehmen können. Ich glaube, dass es ein ziemlich gutes Niveau war.”

An ihrer Zeit bissen sich in der Folge die Mitfavoritinnen Vickhoff Lie, Gut-Behrami und Federica Brignone – die Italienerin wurde Vierte – die Zähne aus. Hütter feierte damit ihren insgesamt vierten Weltcupsieg im Super-G.

Cornelia Hütter siegt in ZauchenseeAPA/BARBARA GINDL

Die Österreicherin nutzte die glänzenden äußeren Bedingungen für eine freie Fahrt auf der Piste und im Kopf. “Heute hat es definitiv gepasst, dann kann ich den Schwung relativ kurz halten und ein bisserl enger fahren. Dann ist das eigentlich für mich auch überhaupt keine Überwindung, weil ich weiß, das kann ich. Aber es ist halt oft schwer umzusetzen. Im Gehirn gibt es oft so Stimmen, die das nicht so zulassen”, erklärte Hütter ihr Innenleben. “Ich finde es einfach cool, dass ich es heute gezeigt habe und dass der Aufwärtstrend, der Grundspeed und die Herangehensweise passen.”

Ähnlich zufrieden sein darf Rädler, die schon im Training stark war. Die Vorarlbergerin gestand allerdings im Ziel, sie habe sich “vielleicht ein bisserl mehr erhofft”. Zauchensee ist jedenfalls ein guter Boden für sie, vor zwei Jahren hatte Rädler hier im Super-G Rang drei belegt. “Ich mag die Strecke hier sehr, das Kurvige liegt mir.” Auch Puchner zog ein positives Fazit bei ihrem Heimrennen. “Ich habe probiert, dass ich brutal Position fahre, dass ich auch schaue, dass ich ans Limit gehe. Natürlich entstehen dann auch Fehler, aber lieber so und mit Fehler, als wenn ich nur schön herunterfahre”, sagte die Pongauerin.

Fehler wurde Fest zum Verhängnis

Ein Fehler wurde allerdings Fest zum Verhängnis. “Natürlich trübt das die Stimmung. Aber man sieht einfach, wie gnadenlos der Sport ist. Wir bewegen uns alle so am Limit, die Gratwanderung zwischen Sonnenschein und Schatten ist einfach so eng. Jeder riskiert. Wenn man da 100 km/h hat, dann ist die Detonation extrem hart. Ich hoffe, dass es der Nadine halbwegs gut geht”, sagte Hütter. St. Moritz-Siegerin Sofia Goggia aus Italien rutschte ebenfalls weg und schied aus, blieb aber unverletzt.

Am Samstag steht in Zauchensee in Abwesenheit von Gesamtweltcup-Leaderin Mikaela Shiffrin noch eine Abfahrt (10.45) auf dem Programm, am Sonntag ein weiterer Super-G (11.00).