Schwarz und lautlos bewegt sich der „Sion“, Prototyp des ersten verkehrstüchtigen Solarautos von „Sono Motors“. Sion ist ein Elektroauto, das fast vollständig mit Solarzellen bedeckt ist: Sie befinden sich auf dem Dach, der Motorhaube, der Heckklappe und an den Seiten. Somit kann sich das E-Auto auch selbstständig aufladen –  und das ist revolutionär für den Straßenverkehr. Ziel der Auto-Hersteller ist, dass der Wagen möglichst viel Energie selbst generiert und nicht mehr ausschließlich auf E-Ladestationen angewiesen ist. Das spart den Besitzern die Kosten für den Strom und steigert die Reichweite, weil das Auto während der Fahrt oder beim Parken seine Batterie selbst laden kann–zumindest dann, wenn die Sonne scheint. Beim Sion sind es momentan 35 Kilometer Reichweite, die durch Solarzellen generiert werden – da ist Luft nach oben.

Sono Motors geht bald an die Börse

Das deutsche Start-Up Sono Motors will den “Sion”, bald in Serie produzieren. Dafür muss allerdings der Börsengang gelingen – und zwar schnell. Denn: Das Münchner Start-Up steht vor der Pleite. Für Forschung und Weiterentwicklung der Solarzellen sei viel investiert worden, gleichzeitig gab es nicht genug Investoren– das verbrauchte zu viele finanzielle Ressourcen. Sono Motors muss nun bis zu 184 Millionen Dollar an der Technologiebörse Nasdaq einsammeln.

Sion, das geräumige E-Auto, das bereits für 28.500 EUR vorreserviert werden kann, soll eine Reichweite von 300 Kilometern haben – international ist da schon mehr möglich.Sonomotors

Niederländischer Prototyp sorgte für Aufsehen

Das Modell, das in Europa und Amerika allerdings am meisten Aufsehen erregte, ist der Prototyp des niederländischen Start-ups Lightyear, der „Lightyear One“. Er trägt seine Solarzellen auf dem Dach –sie bedecken eine Fläche von fast fünf Quadratmetern. Jede Stunde im Sonnenlicht  bringt zwölf Kilometer Reichweite, so die Hersteller.

Der Lightyear One geht 2024 in ProduktionLightyear

Der Wagen kann aber auch wie ein normales Elektroauto geladen werden. Nach einer Stunde an einer Schnellladesäule soll der Lightyear One eine Strecke von 570 Kilometern schaffen. Im vorigen jahr schaffte der Prototyp sogar deutlich mehr: Fast 800 Kilometer fuhr er ohne Tankpause mit einer konstanten geschwindigkeit von 95 km/h. Das beeindruckte Investoren weltweit – und Lightyear kontne sich über 90 Millionen Euro zusätzlich freuen. Besonders für Pendler soll der niederländische Prototyp geeignet sein – diese sollen bei einem täglichen Arbeitsweg von einer Stunde kaum noch laden müssen. 2024 wird er in Serie produziert – und kostet stolze 150.000 Euro.