Nicht nur eXXpress-Leser waren über die Meldung verärgert, die von der amtlichen Presseagentur aufgesetzt und anschließend von nahezu allen Medien nachgedruckt wurde: “Österreicher unter Terrorverdacht: Schuldspruch in London”, hieß fast gleichlautend der Titel. Weltweit wurde darüber berichtet, dass der Österreicher ein Bürogebäude im Londoner Stadtteil Gunnersbury per Video ausgekundschaftet hatte. In dem Gebäude befindet sich der Hauptsitz von “Iran International”, einem oppositionellen Auslandssender, der sich seit längerem im Visier von Agenten des islamistischen Regimes in Iran befinden soll. Die Geschworenen kamen zu der Überzeugung, dass ein Anschlag auf den Sender geplant war, der seine Zentrale aufgrund der Gefährdung inzwischen in die USA verlegt hat.

Mit Österreich-Pass weiter nach Großbritannien

Der “Österreicher” bekannte sich nicht schuldig, er habe nicht gewusst, dass sich der iranische Sender in dem Gebäude befunden hatte und sei von seinen Auftraggebern in eine Falle gelockt worden. Doch das Gericht glaubte ihm nicht, das Strafmaß wegen Vorbereitung einer terroristischen Straftat will Richter Richard Marks am Freitag dieser Woche verkünden. Das Auswärtige Amt bestätigte den Vorgang in London und den Schuldspruch für den “österreichischen Staatsbürger”.

“Österreichischer Staatsbürger” ist der Tschetschene Magomed-Husejn D. tatsächlich – das war es dann aber auch schon mit dem angeblichen Österreicher. Magomed-Husejn D. soll in Folge des ersten Tschetschenien-Kriegs (1992 bis 1994) als Kind mit seinen Eltern nach Österreich gekommen sein. In Graz bekam er dann die Staatsbürgerschaft – wie so viele. Mit dem rot-weißen-roten Pass konnte er dann nach Großbritannien weiterziehen, wo ihm jetzt eine längere Haftsstrafe droht.

Magomed-Husejn D. (31) .