Airbus reduziert Belegschaft: Ein tiefer Einschnitt in Raumfahrt-und Rüstungsbranche
Airbus hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen bis zu 2.500 Arbeitsplätze in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte streichen wird, was rund 7 % der Belegschaft in diesem Bereich ausmacht. Diese Entscheidung ist Teil einer weitreichenden Effizienzstrategie und soll bis Mitte 2026 umgesetzt werden.
Airbus sieht sich mit erheblichen Verlusten im Bereich der Satellitenkonstellationen konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2024 musste das Unternehmen Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verkraften. Diese enormen finanziellen Einbußen haben maßgeblich zum Stellenabbau beigetragen.
Airbus sieht sich durch den zunehmenden Wettbewerb von Unternehmen wie Elon Musks Starlink erheblich unter Druck gesetzt. Diese privaten Akteure agieren mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und Effizienz, was den Wettbewerb verschärft und Airbus in eine zunehmend hitzige Marktposition drängt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben Airbus und Thales Gespräche über eine mögliche Fusion ihrer Satellitenaktivitäten aufgenommen. Diese Allianz könnte die Schaffung einer starken europäischen Raumfahrtpartnerschaft ermöglichen und so die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den aktuell dominierenden Akteuren aus Übersee wiederherstellen.
Betroffene Standorte und soziale Folgen
Die Entwicklungskosten für Raumfahrtsysteme steigen zudem stetig, während gleichzeitig Verzögerungen bei militärischen Projekten die finanzielle Situation des Konzerns weiter belasten. Diese Faktoren haben den internen Druck erhöht, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Noch steht nicht fest, welche Standorte konkret betroffen sein werden. Airbus hat jedoch betont, dass Gespräche mit Gewerkschaften und Betriebsräten entscheidend sind, um sozialverträgliche Lösungen zu finden.
Die Produktion von Satelliten konzentriert sich hauptsächlich auf die Standorte Immenstaad am Bodensee, Toulouse, London und München. Airbus strebt an, den betroffenen Mitarbeitern alternative Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens anzubieten – vor allem in wachsenden Geschäftsbereichen.
Der angekündigte Stellenabbau bei Airbus kommt nur kurze Zeit nach der Ankündigung von Boeing, 17.000 Arbeitsplätze zu streichen. Beide Luft- und Raumfahrtgiganten sehen sich ähnlichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber.
Während Boeings Schwierigkeiten sich stärker auf das Kerngeschäft mit Verkehrsflugzeugen konzentrieren, kämpft Airbus vor allem im Raumfahrtsektor mit den beschriebenen Schwierigkeiten.
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