BMW lockt mit Verbrenner-Prämien: Rettungsversuch oder Strategiewechsel?
Angesichts eines desaströsen Geschäftsjahres unternimmt BMW einen radikalen Schritt: Mit einer großzügigen Prämienaktion für Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Hybridantrieb will der Autobauer seinen Absatz bis Jahresende kräftig ankurbeln.
Diese Maßnahme steht in scharfem Kontrast zur bisherigen Fokussierung auf Elektromobilität und markiert einen bemerkenswerten Kurswechsel, der auch auf andere Hersteller überschwappen könnte.
Krisenjahr 2024: Die Hintergründe der Aktion
Die Prämienoffensive von BMW ist eine Reaktion auf mehrere schwerwiegende Herausforderungen, die das Unternehmen massiv unter Druck setzen. Im dritten Quartal 2024 brach der Gewinn um nahezu 84 % auf nur noch 476 Mio. Euro ein. Gleichzeitig ging der globale Absatz um 13 % zurück, mit besonders dramatischen Einbrüchen in China, wo die Verkäufe um 30 % sanken. Diese Schwäche in einem der wichtigsten Märkte deutet laut Branchenexperten auf ein „riesiges Problem“ für deutsche Autobauer hin.
Zusätzlich belastet eine groß angelegte Rückrufaktion das Geschäft: Rund 1,5 Mio. Fahrzeuge mussten wegen Mängeln im Bremssystem zurück in die Werkstätten – ein logistischer und finanzieller Albtraum für den Münchner Konzern.
Prämien im Detail: Wer profitiert?
BMW setzt auf eine gestaffelte Prämienstrategie, um den Absatz von Bestandsfahrzeugen mit Verbrennungs- und Hybridantrieb zu beleben. Je nach Fahrzeugklasse variiert die Höhe der Prämien: Für Modelle der unteren Klasse werden 2.000 Euro geboten, während Fahrzeuge der Kompaktklasse mit 3.000 Euro bezuschusst werden. In der mittleren Klasse steigt der Bonus auf 4.000 Euro, und für Modelle der großen Klasse erhalten Käufer sogar 5.000 Euro.
Diese Anreize gelten ausschließlich für Fahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2024 zugelassen werden, wobei Elektrofahrzeuge weitgehend von der Aktion ausgeschlossen sind. Damit richtet sich BMW gezielt an Kunden im konventionellen Marktsegment.
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