Das Serienfahrzeug wird keine völlig neue Modellreihe sein, sondern eine zusätzliche Antriebsoption innerhalb eines bestehenden Modells, die in das Portfolio von BMW integriert wird.

BMW sieht Wasserstofffahrzeuge als sinnvolle „Zukunftsergänzung“ zu batterieelektrischen Autos, vor allem im Hinblick auf mögliche Rohstoffengpässe bei Batterien und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Derzeit ist die Wasserstofftankstelleninfrastruktur in Deutschland und Österreich noch unterentwickelt und hat sich im letzten Jahr sogar verschlechtert. Trotz dieser Herausforderungen setzen BMW und Toyota auf das langfristige Potenzial von Wasserstoff, insbesondere durch gemeinsame Entwicklungs- und Beschaffungsprozesse, die Synergien und Kosteneinsparungen ermöglichen.

Der „iX5 Hydrogen“ – Das „Wasserstoff-Testmodell“

Bereits im Frühjahr 2023 hat BMW mit einer Testflotte des Modells iX5 Hydrogen positive Erfahrungen gesammelt. Die Alltagstauglichkeit des Wasserstoff-SUVs wurde durch das Unternehmen bestätigt. Der iX5 Hydrogen nutzt einen Lithium-Ionen-Akku mit einer Leistung von 170 kW, wodurch das Gesamtsystem auf 295 kW (401 PS) kommt. Die eigentlichen Brennstoffzellen für die Testflotte werden von Toyota geliefert und im BMW-Forschungszentrum in Garching bei München zusammengesetzt.

Die Herausforderungen mit dem Wasserstoffantrieb

Obwohl BMW neben Opel der einzige verbleibende deutsche Hersteller ist, der Wasserstoffantriebe im Pkw-Bereich vorantreibt und daher wenig Konkurrenz hat, steht das Unternehmen weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Wasserstofffahrzeuge benötigen wesentlich mehr Energie als batterieelektrische Autos: Studien zeigen, dass Brennstoffzellenfahrzeuge etwa 54 kWh pro 100 km verbrauchen, was das Dreifache des Verbrauchs eines herkömmlichen Elektroautos ausmacht. Zudem wird Wasserstoff künftig vermehrt in der Industrie benötigt, insbesondere zur Dekarbonisierung von Sektoren wie der Stahl- und Chemieproduktion, wodurch die Priorität für den Einsatz in der Automobilbranche möglicherweise sinken könnte.

Trotz dieser Hürden sehen BMW und Toyota großes Potenzial in der Technologie. Beide Unternehmen verfolgen das Ziel, durch ihre Kooperation die Nachfrage nach Wasserstoff zu steigern und Unternehmen zu unterstützen, die emissionsarme Anlagen für Produktion, Vertrieb und Betankung zu errichten. Die Forschung an Wasserstoffantrieben reicht dabei Jahrzehnte zurück. BMW begann bereits in den 1970er Jahren mit Versuchen, setzte damals jedoch auf Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, bevor dieses Konzept verworfen wurde. Toyota hingegen brachte 2014 das erste Serienmodell mit Brennstoffzelle, den Toyota Mirai, auf den Markt.

Durch ihre Zusammenarbeit hoffen beide Unternehmen, langfristig eine nachhaltige und effiziente Wasserstoffinfrastruktur zu fördern – eine Alternative zu den Herausforderungen der Elektromobilität.